Lerch, Egon (1886-1915), Marineoffizier

Lerch Egon, Marineoffizier. * Triest, 19. 6. 1886; † Venedig, 8. 8. 1915. Absolv. die Milit.-Unterrealschule in Güns und die Marine-Akad. in Fiume, aus der er 1904 als Seekadett ausgemustert wurde. Nach verschiedenen Einschiffungen besuchte er 1908/09 als Fregattenlt. den Torpedooff.-Kurs, im Oktober 1909 folgte seine Zuteilung zur U-Bootstation in Pola, wo L. diese neue Waffe kennenlernte. Nach Einschiffung auf den U-Booten U 5 und U 6 kommandierte L. 1912/13 das Torpedoboot 16 und mit Kriegsbeginn 1914 übernahm er (1913 Linienschiffslt.) das Kmdo. des neuen U-Bootes des Hollandtyps U 12. Mit diesem Boot erzielte L. seinen ersten großen Erfolg, als er am 21. 8. 1914 vor der alban. Küste das Flaggenschiff der französ. Schlachtflotte „Jean Bart“ durch einen Torpedotreffer schwer beschädigte, worauf sich die französ. Flotte aus der Adria zurückzog, was für die Operationen der k. u. k. Flotte und für den Küstenverkehr von großer Bedeutung war. In einer weiteren kühnen Operation versuchte L. am 8. 8. 1915 in den Hafen von Venedig einzudringen, um dort liegende Schiffe anzugreifen, sein Boot stieß jedoch gegen eine Mine und sank mit 17 Mann Besatzung. L. wurde 1921 vom Ordenskapitel des Milit. Maria-Theresien-Ordens posthum die Goldene Tapferkeitsmedaille für Off. verliehen.

L.: N. Fr. Pr. vom 14. 8. und 20. 12. 1915; R. Lerch, E. L., U 12, 1915; H. H. Sokol, Österr.-Ungarns Seekrieg 1914–18, 1933, S. 110, 139 ff., 147, 152, 310, 317; K. A. Wien.
(Egger)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 22, 1970), S. 150
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