Leybold, Johann Friedrich (1755-1838), Maler, Stecher und Lithograph

Leybold Johann Friedrich, Maler, Stecher und Lithograph. * Stuttgart, 18. 6. 1755; † Wien, 13. 11. 1838. Vater der beiden Vorigen und der beiden Folgenden; als begabtes Kind bereits Schüler der Akad. in Ludwigsburg b. Stuttgart, wurde L. 1770 Eleve, 1776 Lehrer für die Kupferstechkunst daselbst und 1789 Prof. an der Kunstschule in Stuttgart. 1782 württemberg. Hofkupferstecher, 1797 sächs.-coburg. Hofmaler und -kupferstecher. 1798 übersiedelte er jedoch nach Wien, wo er bis 1803 als Miniaturmaler für den österr. Adel tätig war, sich dann aber wieder dem Stechen zuwandte. Seine Familie ließ er bald nach 1789 nach Wien nachkommen, sein jüngster Sohn Rudolf Moritz (s. d.) wurde bereits hier geboren. Als 1812 ernannter Hofkupferstecher wurde er auch Prof. an der Akad. der bildenden Künste.

W.: Der Viktualienmarkt in München, 1815, Das Ellingertor in Weißenburg, 1821, beides Lithographien, Graph. Smlg., München; Herrenbildnis, Öl, 1827, Arsenal, Fischertor, Gasthaus Zum Schwan am Neuen Markt in Wien, Portal St. Othmar in Mödling (N.Ö.), Herrenbildnis, alles Aquarelle, alle Hist. Mus. der Stadt Wien; Porträt J. Schucker, Confraternität, Wien; 12 Stiche zu F. G. Klopstocks Messias, nach H. F. Füger; Stiche nach Meisterwerken der Malerei, meist Historienbilder.
L.: A. Wintterlin, Württemberg. Künstler in Lebensbildern, 1895, S. 52, 474; Bénézit 5; Nagler; Thieme–Becker; Wurzbach; ADB; Gräffer-Czikann; W. Wagner, Die Geschichte der Akad. der bildenden Künste in Wien, 1967, S. 68, 109, 368, 409, 424; L. Dussler, Die Incunabeln der dt. Lithographie, 1953, S. 104; L. R. Schidlof, The Miniature in Europe, Bd. 1, 1964, S. 500; H. Vietzen, Die stadtgeschichtlichen Smlgn. im Wilhelmspalais Stuttgart, ca. 1960, S. 25; Österr. Kunsttopographie, Bd. 16: Die Kunstsmlg. der Stadt Salzburg, bearb. von H. Tietze, 1919, S. 74 ff., Bd. 18: Die Denkmale des polit. Bez. Baden, bearb. von D. Frey, 1924; Kataloge der Miniaturenausst. Wien 1905, Berlin 1906, Brüssel 1912, Wien 1924, Albertina, n. 554–56, Hist. Kunstausst., Wien 1877, S. 80.
(Schöny)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 22, 1970), S. 176
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