Lhotsky Jan, Naturwissenschafter. * Lemberg (Galizien), 27. 6. 1800; † nach 1861. Sohn tschech. Eltern; stud. an den Univ. Prag, Berlin und Wien, Dr. med. (?). Als Mitgl. der Bayr. Botan. Ges. mit einem Forschungsstipendium für botan. und zoolog. Stud. in Südamerika und Australien ausgestattet, erreichte er nach 18monatigem Aufenthalt in Brasilien 1832 Sydney. 1834 durchforschte er mit staatlicher Unterstützung die Gebirgswelt Monaros. Das wiss. Resultat dieser Expedition, die „Journey from Sydney to the Australian Alps“ stellt sein bedeutendstes Werk dar, in dem er erstmals den Snowy River geograph. erfaßte und die zukünftige Entwicklung des Landes durch artes. Brunnen beschrieb. Da seine Bemühungen, eine staatliche Anstellung oder Unterstützung zu finden, erfolglos blieben, ging er 1836 nach Hobart Town in Francis Freeling, wo der Gouverneur seine Sammlertätigkeit finanziell unterstützte. In knapp 2 Monaten hatte L. mehr als 100 Gesteinsproben und 300 Pflanzen nach dem Muster europ. Smlgn. geordnet. Er entwarf einen Entwicklungsplan für die Kohlenbergwerke bei Port Arthur, verfaßte eine vollständige geolog. Karte der Tasman. Halbinsel und arbeitete an Plänen zur Verbesserung der Wasserversorgung von Hobart Town. Ständig in finanziellen Schwierigkeiten, ging er 1838 nach London, wo er sich mühsam als Schriftsteller fortbrachte. Sein letztes Lebenszeichen ist ein Brief an John Dunmore Lang aus dem Jahr 1861. Eine zu den besonders wichtigen und reich vertretenen Myrtengewächsen gehörende Pflanzengattung (Lhotskya) und eine Fischgattung (Lhotskya) sind nach L. benannt.