Lichtblau, Ludwig (1875-1935), Jurist

Lichtblau Ludwig, Jurist. * Olmütz (Olomouc, Mähren), 25. 2. 1875; † Wien, 19. 12. 1935. Nach Absolv. der jurid. Stud. in Wien 1898 Konzipient in der k. k. Finanzprokuratur in Wien, dann Rechtspraktikant (Auskultant) beim Landesgericht Innsbruck, 1899 Richteramtsprüfung, nach Dienstleistung bei verschiedenen Gerichten (1920 OLGR) 1924 Senatsvorsitzender beim Landesgericht für Zivilrechtssachen in Wien und 1927 Rat des Oberlandesgerichtes Wien. 1931 Vorsitzender Rat des Oberlandesgerichtes, wurde er im gleichen Jahr zum Rat des Verwaltungsgerichtshofes ernannt. L., der schon als Richter am Exekutionsgericht Wien durch seine vorzüglichen Gutachten bei Referentenbesprechungen hervortrat, erwarb sich größte Verdienste durch die ausgezeichnete Umarbeitung und Neuhrsg. des Neumannschen Kommentars zur Exekutionsordnung. In diesem Hdb., welches das österr. Exekutionsrecht lückenlos erfaßt und seinen Zusammenhang mit den übrigen Rechtsgebieten aufzeigt, ist auch das internationale Vollstreckungsrecht, soweit in Vollstreckungsverträgen niedergelegt, tw. berücksichtigt und dadurch die Exekutionsgrundsätze eines großen Rechtsgebietes einheitlich dargestellt. 1921 Hofrat.

W.: Bearb. und hrsg.: G. Neumann, Kommentar zur Exekutionsordnung, 3. Aufl., 2 Bde., 1928–29.
L.: N. Fr. Pr. vom 22. 12. 1935; Österr. Richterztg., 1936, n. 1, S. 10; Verw. A., Wien.
(Böck)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 22, 1970), S. 184f.
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