Lichtenstadt, Johann (1840-1921), Journalist und Philanthrop

Lichtenstadt Johann, Journalist und Philanthrop. * Jungbunzlau (Mladá Boleslav, Böhmen), 12. 1. 1840; † Wien, 23. 3. 1921. Widmete sich nach Absolv. des Jusstud. an den Univ. Wien und Prag der Journalistik und wirkte 1864–67 als Redakteur bei der „Vorstadtzeitung“, ab 1868 bis zu ihrer Einstellung bei der Ztg. „Die Presse“, anschließend bei der „Wiener Morgenzeitung“ und der „Zeitschrift für Staats- und Volkswirtschaft“. L., der 1877 Kriegsreporter im Russ.-türk. Krieg war, machte sich besonders durch seine Berr. über kommunale Angelegenheiten verdient, in denen er für die Stadterweiterung, die Donauregulierung und den Ausbau der Verkehrsanlagen eintrat. 1887 regte er die Gründung des Zentralver. zur Verköstigung armer Schulkinder und des Zentralver. zur Errichtung und Erhaltung der Suppen- und Teeanstalten an. L., der auch selbständige Abhh. über städt. Belange veröff., war Präs. des Zentralverbandes für Volksernährung und k. Rat.

W.: Neun Briefe über die Wr. Gemeindeverwaltung, 1881; Communale Streiflichter. Das Wr. Straßenpflaster, 1885; Das Marktwesen, gem. mit A. Gorski, in: Geschichte der österr. Land- und Forstwirtschaft und ihrer Industrien 1848–98, 1899; etc.
L.: N. Fr. Pr. und Wr. Ztg. vom 24. 3. 1921; Wer ist’s? 1905–14.
(Red.)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 22, 1970), S. 187
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