Lídl, Josef (1864-1946), Musikinstrumentenmacher

Lídl Josef, Musikinstrumentenmacher. * Manetin b. Pilsen (Manětín, Böhmen), 1. 7. 1864; † Brünn, 11. 1. 1946. Erlernte den Instrumentenbau in Brünn, wo er 1892 zuerst die Vertretung der Firma A. H. Lhota, Klaviererzeugung, übernommen hatte. Später richtete er eine eigene Reparatur- und Verkaufsstelle für Musikinstrumente ein. 1903 gründete er in den neuen Räumlichkeiten auf dem Krautmarkte in Brünn eine Werkstätte für den Bau von Musikinstrumenten aller Art, konzentrierte sich aber bald hauptsächlich auf die Erzeugung von Blechblasinstrumenten, welche durch Qualität, Stimmung und gefällige Form bald einen hervorragenden Ruf errangen. 1910 bereits k. u. k. Hoflieferant, eroberte er nicht nur den einheim., sondern auch bedeutende ausländ. Märkte. Hauptabnehmer waren Militärkapellen und Musikschulen. 1918 übernahm die Geschäftsführung sein Sohn Wenzel L. (* 31. 10. 1894), der ein Jahr später mit J. Veselík u. a. die Klavier- und Harmonien-Fabrik in Mähr.-Krumau gründete.

L.: Summar. Ber. der Handels- und Gewerbekammer in Brünn über die geschäftlichen Verhältnisse in ihrem Bez. während des Jahres 1900, 1901; Černušák–Helfert; Černušák–Štědroň–Nováček; Musikal. Anzeiger. Erste Mähr. Musikinstrumenten-Fabrik J. L. k. u. k. Hof- und Heeres-Lieferant Brünn, 1912–13; L. Hladký, Historie první české továrny hudebních nástrojů na Moravě (Geschichte der Ersten tschech. Musikinstrumenten-Fabrik in Mähren), in: Hudební nástroje, Jg. 4, 1967, S. 100, 141.
(Buchner)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 22, 1970), S. 189f.
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