Liechtenstein Aloys II. (regierender) Fürst von und zu. * Wien, 26. 5. 1796; † Eisgrub (Lednice, Mähren), 12. 11. 1858. Bruder der beiden Gen. Franz Prinz v. u. z. L. (s. d.) und Friedrich Prinz v. u. z. L. (s. d.), Vater der beiden Fürsten Johann II. (s. d.) und Franz I. v. u. z. L. (s. d.), Onkel der beiden Politiker Alfred Prinz v. u. z. L. (s. d.) und Aloys Prinz v. u. z. L. (s. d.); genoß durch ausgezeichnete Hauslehrer (Abbé Werner, F. v. Schlegel, Trautmann) eine sorgfältige Ausbildung für seine Tätigkeit als künftiger Majoratsherr der ältesten liechtenstein. Linie, unternahm 1818 Bildungsreisen nach Italien und in die Schweiz, 1820 nach England (1835 in diplomat. Mission) und Schottland. Im gleichen Jahr trat er die Regierung des Fürstenhauses L. an und erwarb sich mit durchgreifenden landwirtschaftlichen und verwaltungstechn. Reformen große Verdienste. Seine Kenntnisse auf diesen Gebieten kamen während der Tätigkeit L.s als Präs. der Wr. Landwirtschaftsges. (1849–58) weiten Kreisen zugute. Er entwickelte eine lebhafte Bautätigkeit, wovon vor allem die Umgestaltung des Majoratspalais (Wien I., Bankgasse 9) im Stil des „Zweiten Rokoko“ und der Umbau des Schlosses Eisgrub (1846–58) nach dem Geschmack der engl. Neugotik zu erwähnen sind.