Liedtke, Marie; geb. Weißhappel, verehel. Kierschner (1834-1898), Schauspielerin

Liedtke Marie, geb. Weißhappel, Schauspielerin. * Wien, 1834; † Berlin, 23. 5. 1898. Aus wohlhabender Familie; heiratete ihren Schauspiellehrer E. Kierschner (s. d.) und debut. anläßlich eines Gastspiels Kierschners in Brünn als Gretchen. Als jugendliche Liebhaberin war sie in Pest und Hermannstadt engagiert, ehe sie Laube (s. d.) im September 1854 an das Hofburgtheater zu einem Probegastspiel holte, das ihr großen Erfolg und ein Engagement brachte. Bis Herbst 1859 blieb L. Mitgl. des Burgtheaters und ging anschließend an das Hoftheater in Berlin, wo sie bis zu ihrer Pensionierung 1869 vor allem in vornehmen Lustspielrollen und als Salondame durch ihre blendend schöne Erscheinung und die Pracht und den Geschmack ihrer Toiletten glänzte. Zahlreiche Gastspiele führten sie mit großem Erfolg nach St. Petersburg, Riga, Hamburg, Breslau, Königsberg und andere große Städte. Sie war in zweiter Ehe mit dem Berliner Schauspieler Theodor Liedtke verheiratet.

Hauptrollen: Gretchen; Mirandolina, Lucie (Das Tagebuch); Hippolyta (Ein Sommernachtstraum); Helene (Helene); Beatrice (Der Diener zweier Herren); Olivia (Was ihr wollt); Marquise (Feenhände); etc.
L.: Neuer Theater Almanach, 1899, S. 170 f.; H. A. Mansfeld, Theaterleute in den Akten der k. k. Obersten Hoftheaterverwaltung in den Jahren von 1792–1867, in: Jb. der Ges. für Wr. Theaterforschung, Bd. 13, 1961, S. 94; Eisenberg; Kosch, Theaterlex.; Katalog der Porträt-Smlg.; Wurzbach; Rub; 175 Jahre Burgtheater, hrsg. von der Bundestheaterverwaltung, 1954; Smlg. Mansfeld, Wien.
(Futter)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 23, 1971), S. 208
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