Lihařzik, Franz (1813-1866), Mediziner

Lihařzik Franz, Mediziner. * Wallach. Meseritsch (Valašské Meziříčí, Mähren), 25. 11. 1813; † Wien, 19. 9. 1866. Stud. ab 1833 Med. und Naturwiss. an der Univ. Wien, 1839 Dr.med. et Dr.obst. und Mag. der Augenheilkde., 1840 Dr.chir. Nach einer Stud.-Reise durch Deutschland, Frankreich und England (1840) wurde er Ass. des Geburtshelfers Hussian, wandte sich ab 1844 der Pädiatrie zu und übernahm dann die Leitung des Kinder-Kranken-Inst., der neben dem Findelhaus wichtigsten pädiatr. Anstalt vor der 1837 erfolgten Gründung des St.-Anna-Kinderspitals und des Impfinst. Er stellte eine Proportionslehre des menschlichen Körpers auf, teilte das Wachstum in 24 Epochen ein und dehnte dieses Wachstumsgesetz nach Forschungen an Früchten auch auf die Pflanzenwelt aus. L. beschäftigte sich ferner mit alten Rechenmethoden und glaubte das Wesen des mag. Quadrats gefunden zu haben. In myst. Spekulationen befangen, zählt L. zu den letzten Vertretern der romant. Med.

W.: Das Gesetz des menschlichen Wachsthums und der unter der Norm zurückgebliebene Brustkorb als die erste und wichtigste Ursache der Rachitis, Scrophulose und Tuberculose, 1858; Das Gesetz des Wachsthums und der Bau des Menschen. Die Proportionslehre aller menschlichen Körpertheile für jedes Alter und für beide Geschlechter, 1861; Über das Quadrat, die Grundlage aller Proportionalität in der Natur und das Quadrat aus der Zahl Sieben, die Uridee des menschlichen Körperbaues, 1865; etc.
L.: M. Navrátil, Almanach českých lékařů, 1913, S. 176; Hirsch; Wurzbach; Masaryk 4; Otto 16; Lesky, S. 108, 173.
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PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 23, 1971), S. 212
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