Lindheim, Wilhelm von (1835-1898), Industrieller und Eisenbahnfachmann

Lindheim Wilhelm von, Industrieller und Eisenbahnfachmann. * Ullersdorf b. Glatz (Ołdrzychowice Kłodzkie, preuß. Schlesien), 4. 5. 1835; † Wien, 6. 1. 1898. Sohn des Vorigen, Bruder des Kaufmannes Alfred v. L. (s. d.). Nach Absolv. des Polytechnikums in Hannover widmete er sich gem. mit seinem Bruder Ernst Hermann L. (* 3. 11. 1832) der Leitung der väterlichen Fabriken. Ab 1867 war er jedoch vorwiegend im Eisenbahnbau tätig, und zwar in Rußland und in Österr., wo er 1885 die Staatsbürgerschaft erwarb. Er führte vor allem Lokalbahnen und Pferdestraßenbahnen in allen Teilen der Monarchie aus und trat auch in vielen Fällen als Konzessionär (z. B. Reichenberg-Tannwald) in Erscheinung. L. gilt als der Schöpfer der Neuen Wr. Tramwayges., bei der er viele techn. Neuerungen einführte. Er war auch als Publizist und als rumän. Generalkonsul in Wien tätig.

W.: Rußland in der neuesten Zeit, 1876; Kohle und Eisen im Welthandel in den Jahren 1865–76, 1877; Die Produktion der Eisenwerke in Österr. und der Bedarf der österr.-ung. Eisenbahnen, 1878; Lage und Aussichten der Eisenindustrie, 1881; Die Organisation des gesamten Verkehrs für Wien und Umgebung, gem. mit M. Pollaczek, 1885; Straßenbahnen in Belgien, Deutschland, Großbritannien. . . , 1888.
L.: Biograph. Jb., 1903; Geschichte der Eisenbahnen der österr.-ung. Monarchie, Bd. 1, Tl. 2, 1898, S. 543; V. A. Wien.
(Mechtler)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 23, 1971), S. 221
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