Linnemann, Eduard (1841-1886), Chemiker

Linnemann Eduard, Chemiker. * Frankfurt a. Main, 2. 2. 1841; † Prag, 24. 4. 1886. Stud. an der Univ. Heidelberg Chemie, Dr. phil., arbeitete anschließend als Ass. bei Kekulé in Gent, ab 1863 als Ass. bei v. Pebal an der Univ. Lemberg, wurde 1865 ao. und 1869 o. Prof. für allg. und pharmazeut. Chemie ebendort, 1872 Prof. der allg. Chemie am Polytechnikum in Brünn und 1875 Prof. an der Univ. Prag. L. beschäftigte sich vorzüglich mit den niederen Gliedern aliphat. Alkohole, insbesondere bestimmten bei gewissen Reaktionen dieser Alkohole auftretenden eigentümlichen Umlagerungserscheinungen sowie mit der Reduktion verschiedener aliphat. Säuren, Säureanhydride, Aldehyde und Alkohole. Das Stud. dieser Reduktionen brachte u. a. die Erkenntnis des Zusammenhanges der Zuckergruppe mit Mannit. L. konstruierte u. a. auch einen nach ihm benannten und seinerzeit viel verwendeten Apparat zur fraktionierten Destillation. 1868 erhielt er für seine Arbeiten über die Umwandlung von Aminbasen in die dazugehörigen Alkohole und 1874 für seine Arbeiten über die Systematik im Aufbau der Glieder der Fettreihe den Lieben-Preis der Akad. der Wiss. in Wien, deren korr. Mitgl. er 1872, w. Mitgl. 1876 wurde.

W.: Über die Umwandlung der Aminbasen in die dazugehörigen einatomigen Alkohole, in: Annalen der Chemie und Pharmazie, Bd. 144, 1867; Reduction des Essigsäure-Anhydrids zu Äthylalkohol und Synthese normalen primären Propylalkohols, ebenda, Bd. 148, 1868, Bd. 161, 1872; Über eine wesentliche Verbesserung in der Methode der fractionirten Destillation, ebenda, Bd. 160, 1871; etc.
L.: Allg. Österr. Chemiker- und Technikerztg., Jg. 4, 1885, S. 273; Berr. der dt. Chem. Ges., Bd. 19, 1886, S. 149; Almanach Wien, 1886; Poggendorff 3, 4.
(Oberhummer)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 23, 1971), S. 228
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