Lissoni, Andrea (1807-1878), Politiker und Jurist

Lissoni Andrea, Politiker und Jurist. * Monza, 10. 11. 1807; † Mailand, 29. 4. 1878. Stud. an der Univ. Pavia Jus, Dr. jur.; wirkte dann als Anwalt, vor allem als Fachmann für Kirchen- und Handelsrecht in Mailand. Bei den „Cinque Giornate“ stellte er sich der Provisor. Regierung zur Verfügung und übernahm verschiedene Aufträge, u. a. überbrachte er im Juni 1848 gem. mit anderen Patrioten Kg. Karl Albert die Resultate des Plebiszits über die Vereinigung der Lombardei mit dem Haus Savoyen und besprach in Turin die Modalitäten zur Realisierung der Union. Dabei lernte er verschiedene wichtige Politiker wie Cesare Balbo und Urbano Rattazzi sowie die berühmtesten Juristen Piemonts kennen. 1849 kehrte er nach Mailand zurück und nahm seine Tätigkeit als Advokat wieder auf, beteiligte sich jedoch nicht an der antiösterr. Bewegung. Im Juni 1859 half L. der neuen Regierung mit Rat und Tat, besonders beim Übergang von der alten in die neue polit. Ordnung auf dem Gebiet der Verwaltung und der Rechtssprechung. Abg., 1864 Senator.

L.: Archivio Storico Lombardo, 1944, S. 675; Elenchi storici e statistici del senato del regno (1848–1937), 1937, S. 121; L. Marchetti, Il regime transitorio in Lombardia dalla fusione alla costituente attraverso il carteggio del governo provvisorio con i suoi commissari alla camera sarda; T. Sarti, Il parlamento subalpino e nationale, 1896, S. 582; C. Spellanzon, Storia del risorgimento e dell’unità ďItalia 4, 1938, S. 110.
(Brignoli)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 23, 1971), S. 243f.
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