Lochner, Johann (1756-1819), Gastwirt

Lochner Johann, Gastwirt. * 1756; † Wien, 27. 1. 1819. Führte in der Badgasse 29 (Lichtental 130) im heutigen 9. Wr. Gemeindebezirk ein kleines, heute noch bestehendes Gasthaus. Derbe Späße, die er mit den Gästen trieb, machten ihn als „Narrendattel“ stadtbekannt. Sein Spitzname – von Tate, verkleinert Tattel, Vater – lebt in Wien als Bezeichnung für einen Spaßmacher fort. 1811 schrieb J. Perinet ein Lustspiel „Die Zusammenkunft beim Narrendattel“, bald folgte von einem Unbekannten „Die Wiedervereinigung beim Narrendattel“ und ein Fliegendes Blatt mit demselben Titel. In der von F. Raimund 1828 verfaßten „Gefesselten Phantasie“ wird der Harfenist Nachtigall im 1. Aufzug, 14. Auftritt, ein zweiter Narrendattel genannt.

L.: J. Richter, Briefe des jungen Eipeldauers an seinen Herrn Vettern in Kakran, 1807, H. 12, S. 27, 1810, H. 8, S. 24 ff., 1810, H. 10, S. 13 ff., 1811, H. 9, S. 23; E. K. Blüml – G. Gugitz, Altwienerisches, 2. Aufl., Bd. 1, 1921.
(Wolf)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 23, 1971), S. 266
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