Loebisch, Wilhelm Franz (1839-1912), medizinischer Chemiker

Loebisch Wilhelm Franz, medizinischer Chemiker. * Papa, Kom. Veszprim (Ungarn), 6. 7. 1839; † Innsbruck, 15. 1. 1912. Sohn eines Arztes; stud. an der Univ. Wien Med., 1863 Dr.med., 1866 Dr.chir., war anschließend Arzt in einem Krankenhaus in Wien, dann Schiffsarzt bei der Kriegsmarine, 1868/69 Lehrer an der k. k. Marineakad. in Fiume. 1870 arbeitete er bei Hoppe-Seyler in Tübingen, 1871 bei Maly in Innsbruck, 1872 bei Hlasiwetz (s. d.) und 1874 bei E. Ludwig in Wien, habil. sich 1877 für med. Chemie an der Univ. Wien, wurde 1878 ao. und 1882 o. Prof. an der Univ. Innsbruck, 1894/95 und 1899/1900 Dekan der med. Fak., 1903 Hofrat. L.s Arbeiten betrafen vorzüglich das Gebiet der Arzneimittellehre und der Harnanalyse sowie gerichtsmed. Fragen und waren sowohl analyt. als auch method. Art. Er verfaßte in Eulenburgs Realenc. der gesamten Heilkde. die Kapitel über Ernährung, Harn, Nahrungs- und Genußmittel und neuere Arzneimittel.

W.: Anleitung zur Harn-Analyse für prakt. Ärzte, Apotheker und Studirende, 1878, 3. Aufl. 1893; Die neuen Arzneimittel in ihrer Anwendung und Wirkung, gem. mit P. Frh. v. Rokitansky, in: Wr. Klinik, Jg. 5, 1879, 4. Aufl. 1895, auch japan.; Über die neueren Behandlungsweisen der Fettleibigkeit, ebenda, Jg. 13, 1887; etc. Zahlreiche Abhh. in Fachz. Red.: Med.-chirurg. Rundschau, 1878 ff.; Die Therapie der Gegenwart, N. F., Jg. 1 ff., 1895 ff.
L.: N. Fr. Pr. vom 9. 1. 1912; Chemikerztg., Bd. 36, 1912 S. 611; Wr. klin. Ws., Jg. 25, 1912, S. 254/55; Berr. des Naturwiss.-med. Ver. in Innsbruck, Bd. 34, 1913 S. 37; Die Lehrkanzelvorstände der med. Fak. Innsbruck 1674–1949, in: Forschungen und Forscher der Tiroler Ärzteschule, Bd. 2, 1950; Hirsch; Pagel; Wininger; 100 Jahre med. Fak. Innsbruck 1869–1969, hrsg. von F. Huter, 2 Tle., in: Veröff. der Univ. Innsbruck 17, 1969, s. Reg.
(Oberhummer)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 23, 1971), S. 269
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