Löw, Philip; Ps. Pile Lotin, Philip Löwe, Arslan Aga (1852-nach 1938), Schriftsteller und Journalist

Löw Philip, Ps. Pile Lotin, Philip Löwe, Arslan Aga, Schriftsteller und Journalist. * Kreutz (Križevci, Kroatien), 24. (10.) 2. 1852; † nach 1938. Sohn eines Rabbiners; stud. Jus an den Univ. Agram, Wien und Leipzig und unternahm zu Studienzwecken Reisen auf die Balkanhalbinsel. Er widmete sich dann der Publizistik und war ab 1887 bei verschiedenen Wr. Bll. als Redakteur und Feuilletonist tätig, so für das „Wiener Tagblatt“, das „Illustrierte Wiener Extrablatt“ und durch viele Jahre für das „Fremdenblatt“. Später war L. — als freier Schriftsteller in Wien lebend — auch Mitarbeiter der „Österreichischen Rundschau“, verschiedener dt. Familienbll. und Kunstreferent Pariser und belg. Bll. Kgl. Rat, Mitbegründer des Neuen Wr. Schachklubs. 1938 übersiedelte er nach Jugoslawien und blieb seither verschollen. L.s besonderes Spezialgebiet war südslaw. und mohammedan. Ethnographie. Seine Jugendjahre in Kroatien und seine Studienreisen in die Grenzgebiete hatten ihn mit der Bevölkerung und ihren Sitten vertraut gemacht und befähigten ihn einerseits zu wertvollen topograph. und kulturhist. Stud. über die Balkanhalbinsel, anderseits fanden sie ihren Niederschlag in humorvollen Schilderungen und novellist. Skizzen aus dem mohammedan. Familienleben und dem Leben der alten Grenzer, die lebhaft und fesselnd erzählt sind.

W.: Die Vorgänger Klopstocks, 1879; Skizzen aus Neu-Österr., 1888; Südöstliche Dramaturgie, 1898; Ottoman. Geschichten, 1924; etc.
L.: N. Fr. Pr. vom 6. 8. 1912 und 4. 2. 1937; Illustriertes Wr. Extrabl. vom 25. 2. 1917; N. Wr. Tagbl. und Wr. Ztg. vom 4. 2. 1937; L. Hevesi, Vorwort zu P. L., Ottoman. Geschichten, 1924; Eisenberg, 1893, Bd. 1; Kosel; Kürschner, 1889 ff.; I. Hartl, Das Fremdenbl. Ein Beitr. zur österr. Pressegeschichte, phil. Diss. Wien, 1949, S. 18.
(Lebensaft)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 23, 1971), S. 286
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