Löwe, Sophie Johanna; verehel. Prinzessin von und zu Liechtenstein (1815-1866), Sängerin

Löwe Sophie Johanna, Sängerin. * Oldenburg (Niedersachsen), 24. 3. 1815; † Pest, 29. 11. 1866. Nichte der Schauspielerin Julie Sophie L. (s. d.) und des Vorigen, Cousine des Chemikers Alexander L. (s. d.) und der Schauspielerin Anna L. (s. d.); ersten Musikunterricht erhielt sie in Mannheim und Frankfurt, wo ihr Vater, der Schauspieler Ferdinand L., engagiert war. Von ihrer Tante, Julie L., zur Sängerlaufbahn ermuntert, stud. sie bei dieser, dann in Wien bei G. Ciccimarra (Gesang) und bei ihrem Onkel Ludwig L. (Schauspiel) sowie in Mailand bei E. Lamperti. 1832 debut. sie am Kärntnerthor-Theater in Donizettis „8 Monate in 2 Stunden“ und wurde sofort unter Vertrag genommen. In den folgenden Jahren erwarb sie sich den Ruf einer hervorragenden Koloratursängerin. Nach vorausgegangenem Gastspiel (1837) war sie 1838–40 in Berlin engagiert und sang dann in verschiedenen Städten Italiens, Englands und Frankreichs. 1845 war sie wieder in Berlin. Nach ihrer Heirat (1848) mit dem FML Friedrich Prinz von und zu Liechtenstein (s. d.) trat sie nicht mehr auf. L. war eine Koloratursängerin von bedeutendem Stimmumfang, namentlich ihre Triller waren weltberühmt. Verdi schrieb für sie eine Einlage-Cavatine zu „Giovanna d’Arco“.

Hauptrollen: Donna Anna (W. A. Mozart, Don Giovanni); Die Nachtwandlerin (V. Bellini); Norma (V. Bellini); Lucrezia Borgia (G. Donizetti); etc.
L.: Wr. Ztg. vom 2. 12. 1866; Enc. della musica, Bd. 3, 1964; Eisenberg; Enc. dello spettacolo, Bd. 6, 1959; Frank–Altmann; Kosch, Theaterlex.; Lex. der Frau; Wininger; Wurzbach; ADB; I copialettere di Verdi, hrsg. von G. Cesari und A. Luzio, 1913.
(Antonicek)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 24, 1971), S. 290
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