Lovisato Domenico, Mineraloge. * Isola (Izola, Istrien), 12. 8. 1842; † Cagliari (Sardinien), 23. 2. 1916. Früh verwaist; stud. als Schützling des Triestiner Patrioten C. Cumano in Capodistria und Udine. Während seiner Studienzeit an der Univ. Padua wurde er mehrmals wegen seiner Betätigung zu Gunsten der Vereinigung „Tre Venezie all’Italia“ verhaftet, dann von allen öff. Lehranstalten Österr. ausgeschlossen, so daß er das Studienjahr 1865/66 verlor. Während des Krieges von 1866 kämpfte er als Freiwilliger in den Reihen Garibaldis, welcher ihn sehr schätzte. Nach Erlangung des Doktorgrades war er für kurze Zeit Ass. für Infinitesimalrechnung an der Univ. Padua. 1869–79 unterrichtete er wohl auch aus polit. Gründen Mathematik an Provinzgymn. wie Sondrio, Sassari, Girgenti, Catanzaro. Hier setzte ein Wandel in der Richtung seiner wiss. Interessen ein. Schon in einem Vortrag in Sondrio hatte er Gedanken zum Ausdruck gebracht, in welchen man in neuerer Zeit eine Vorwegnahme der Theorie über die Entstehung der Kontinente sehen wollte. Ab 1879 war L. Prof. für Mineral. und Geol. an der Univ. Sassari und nahm als Vizepräs. der wiss. Komm. und als aktiver Organisator an der italien. Antarktisexpedition (Expedition Bove) teil. L. verfaßte zahlreiche Abhh. und Stud. vor allem über Sardinien, von der Entdeckung neuer Mineralien bis zur Hypothese über das Tertiär.