Lozyns’kyj Josyp, Philologe und Seelsorger. * Hurko b. Przemyśl (Virko, Galizien), 20. 12. 1807; † Jaworów (Javoriv, Galizien), 11. 7. 1889. In den Bestrebungen um die Normierung einer Schriftsprache und Orthographie für die österr. Ukrainer („Ruthenen“), nahm L. eine Sonderstellung ein, da er unter dem Einfluß Kopitars (s. d.) und des südslaw. „Illyrismus“ für das Ruthen. die Lateinschrift einführen und gegen das herrschende Pseudokirchenslaw. die ukrain. Volkssprache durchsetzen wollte. „Ruskoje wesile“ enthält eine Beschreibung des ukrain. Hochzeitsrituals mit vielen Liedern und wurde in Lateinschrift gedruckt. L. wandte sich u. a. gegen das von J. Levyc’kyj (s. d.) empfohlene „Jazyčie“. Wegen seiner poln. Sympathien stieß er auf heftigen Widerstand, seine Grammatik wurde durch die Zensur konservativer Landsleute verunstaltet. In den sechziger Jahren schlug L. eine „moskvophile“ Orientierung ein. Er war Abg. zum Galiz. Landtag, Konsistorialrat, zuletzt Dechant und Pfarrer in Jaworów.