Lütgendorff-Leinburg, Willibald Leo Frh. von; Ps. Willibald Leo (1856-1937), Maler und Schriftsteller

Lütgendorff-Leinburg Willibald Leo Frh. von, ps. Willibald Leo, Maler und Schriftsteller. * Preßburg, 8. 7. 1856; † Lübeck, 30. 12. 1937. Sohn des Vorigen, Enkel des Malers und Graphikers Ferdinand Frh. v. L.-L. (s. d.); nach Stud. klass. oriental. sowie neuer europ. Sprachen wendete sich L. eingehend der nord. Philol. und deren Literatur zu und bildete sich gleichzeitig in der Malerei aus. Nach Fertigstellung eines Wandgemäldes im damals neuerbauten Preßburger Stadttheater preisgekrönt, setzte er 1889 seine künstler. Laufbahn in Lübeck fort. Durch mehrere große Gemälde bekanntgeworden, gründete und leitete L. dort eine Kunstschule. Er war auch als Konservator an der Lübecker Gemäldegalerie tätig. Literar. wirkte L. vor allem als Übers. und Hrsg. altisländ., dän. und schwed. Literatur. Er übertrug ferner mittelhochdt. Dichtungen ins Neuhochdt. Seine eigenen Verse sind in Inhalt und Form bezeichnender Ausdruck der flüchtig skizzierten Einfälle des überwiegend bildkünstler. Talentes.

W.: Gedichte eines Malers, 1880, 2. Aufl. 1885; Der Maler und Radierer F. v. Lütgendorff, 1906; Lübeck zur Zeit unserer Großeltern, 1906; etc. Hrsg.: S. Grundtvig, Dän. Volksmärchen, 1878; Die Hovard Isfjordings-Sage, 1879; Die Sage von Fridthjofr dem Verwegenen, 1880; Die gesamte Literatur Walthers v. der Vogelweide, 1881; Kg. und Marschall (Gesangsdrama, aus dem Dän. übers.), 1882; etc.
L.: Brümmer; Giebisch–Gugitz; Kosch; Nagl–Zeidler–Castle 4. S. 1438.
(Hanus)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 24, 1971), S. 354
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