Macchio Karl Frh. von, Diplomat. * Hermannstadt (Sibiu, Siebenbürgen), 23. 2. 1859; † Wien, 1. 4. 1945. Aus lombard. Familie; ab 1881 u. a. auf Posten in Konstantinopel, Bukarest, St. Petersburg, Belgrad. 1899–1903 Ministerresident in Montenegro, 1907 Bevollmächtigter auf der Haager Friedenskonferenz, 1903–08 Gesandter am griech. Hof, 1908 Geh. Rat, ab 1912 1. Sektionschef, ab August 1914 Botschafter am Quirinal, wo er vergeblich versuchte, den Eintritt Italiens in den Krieg zu verhindern. Bülow und Erzberger, aber auch H. Gf. v. Lützow (s. d.), gaben ihm Schuld am Scheitern der Verhandlungen, wogegen er in einer zusammenfassenden Darstellung auf Grund der italien. Quellen seine Politik rechtfertigte und eine lebendige Schilderung dieser Jahre gab. Mai 1915–17 wirkte er im Min. des Äußeren, wo er auch die Verbindung zu friedensfreundlichen Kreisen besorgte. Nach dem Ersten Weltkrieg diplomat. Mitarbeiter der „Neuen Freien Presse“.