Machanek, Ignaz (1825-1903), Schriftsteller, Komponist und Jurist

Machanek Ignaz, Jurist, Komponist und Schriftsteller. * Olmütz (Olomouc, Mähren), 23. 7. 1825; † Wien, 18. 5. 1903. Sohn eines Eisenhändlers; stud. bis 1848 an der Univ. Wien Jus, wirkte dann als Advokat in Mähren, zuletzt in Olmütz; Landtagsabg. (dt. fortschrittliche Partei); 1874 zog er sich vom polit. Leben zurück, Präs. des Verwaltungsrates und jurist. Berater der Fa. J. C. Machanek & Co. Obgleich zunächst nur durch seine Verbindung mit dem Liederkomponisten E. S. Engelsberg bekannt geworden, der einige seiner Textdichtungen vertont hatte, errang M. durchaus selbständige Bedeutung als Schriftsteller und Komponist. Seine musikal. und literar. Begabung wurde schon frühzeitig gefördert. In Wien bei der akadem. Sängerschaft, fanden die von ihm geschaffenen Bundeschöre über die Zeit seiner eigenen Corpszugehörigkeit hinaus in den student. Verbindungen Aufnahme und gelangten wiederholt zur Aufführung. M.s formschöne und fließend gereimte Lyrik zeigt Sinnenfreude und Weltoffenheit, verbunden mit verinnerlichtem Erleben fortwirkender Werte im menschlichen Dasein. Den Reinertrag der Smlg. „Sudetenlieder“ widmete er für den Bau des Aussichtsturmes auf dem Altvatergebirge.

W.: Sudetenlieder, 1880; Gedichte, 1881; Engelsbergiana. Gedenkbll. aus alter und neuer Zeit, 1883; Gedichte und Abhh. in Z.; Studenten- und Chorlieder.
L.: Wr. Ztg. vom 19. 5. 1903; Jurist. Bll., Jg. 32, 1903, S. 247; Olmützer Bll., Jg. 11, 1963, n. 12, S. 3 ff.; Brümmer; Giebisch–Gugitz; W. König, Das Schrifttum des Ostsudetenlandes, 1964; Nagl–Zeidler–Castle, Bd. 4, S. 1361; H. Heller, Mährens Männer der Gegenwart, Tl. 5, 1892, S. 66; H. Neußer–A. Hausleithner, E. S. Engelsberg (Dr. E. Schön). Leben und Werk, 1925, s. Reg.
(Hanus)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 25, 1972), S. 391f.
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