Mahlknecht, Karl (1810-1893), Stecher, Photograph und Maler

Mahlknecht Karl, Stecher, Photograph und Maler. * Wien, 24. 12. 1810; † Baden (N. Ö.), 9. 10. 1893. Sohn des Malers Christoph M. (1787–1851), Bruder des Malers Edmund M. (s. d.); ursprünglich Kupferstecher, befaßte er sich zusätzlich ab 1835 mit der aus England übernommenen Technik der zarten, aber nicht kraftlosen Stahlstiche in Punktmanier. Um 1860 ging er zur Photographie über, wobei er sich auf Aufnahmen von Schauspielern spezialisierte, und fand ein Verfahren für farbfeste Porzellanphotographien, wofür er 1868 mit einem Ehrendiplom der Photograph. Ges. Hamburg ausgezeichnet wurde. Durch ein Augenleiden zum Aufhören gezwungen und als Hofkammerdiener tätig, malte er nebenbei Aquarell- und Ölporträts der k. Familie Ab 1889 lebte M. in Baden (N.Ö.).

W.: Ölporträts: K. Franz Joseph I.; Kn. Elisabeth; Erzhgn. Valerie; Erzh. Rudolf; Frh. v. Beck. Porträts in Stahlstich (nach verschiedenen Malern): Stifter; Lenau; Pyrker; Mitgl. des Kaiserhauses; Erinnerung an Raimund, nach J. Hasslwander; Donaubrücke Budapest, kolorierter Stich, 1839, Hist. Mus. der Stadt Wien; Wr. Volksfiguren, 28 Bll., nach W. Böhm, in: Wien und die Wr., hrsg. von A. Stifter, 1844; Almanachillustrationen.
L.: Rathaus-Korrespondenz vom 22. 3. 1960; Badener Bote, 1893, n. 42; Bénézit 5; Thieme–Becker; Rollett, Neue Beiträge, Tl. 11, 1898, S. 45; Wurzbach; Bodenstein, S. 114; J. Bermann, Verzeichnisse aller in Österr. erschienenen Kunstsachen, Abt. 5, in: Österr. Kataloge, 1860 ff.; F. v. Boetticher, Malerwerke des 19. Jh., Bd. 1/2, 1895; L. Wächtler, Festschrift . . . der Pensions-Ges. bildender Künstler, 1913, S. 46; Katalog der hist. Ausst. der Stadt Wien, 1873, S. 107 f.; H. Kaut, Kaufrufe aus Wien, 1970, S. 79 ff.
(Schöny)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 25, 1972), S. 413
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