Mayer, Emil (1822-1868), Komponist und Schriftsteller

Mayer Emil, Komponist und Schriftsteller. * Linz a. d. Donau, 20. 4. 1822; † Hamburg, 7. 7. 1868. Sohn des Lehrers und Musikers Anton M. (s. d.), von dem er musikal. ausgebildet wurde. 1840 trat er in den Dienst der ständ. Buchhaltung. Daneben war er 1841–18 Linzer Korrespondent der „Wiener allgemeinen Musikzeitung“, leitete 1848 die Banda der Linzer Nationalgarde, dirigierte 1848–53 die Linzer „Gesellschaft der Musikfreunde“ und war 1849–53 ausübendes Mitgl. der Liedertafel „Frohsinn“, deren Veranstaltungen er 1852 als Chormeister-Stellvertreter und 1852–53 als Chormeister leitete. M., von Mendelssohn-Bartholdy sehr geschätzt, red. 1848/49 die Z. „Der Vaterlandsfreund“ und 1850/51 das „Oberösterreichische Gemeindeblatt“. Wegen Unregelmäßigkeiten im Dienst diszipliniert und vom Rang eines Ingrossisten degradiert, begab er sich 1853 auf einen Krankenurlaub nach Bad Kissingen, kehrte nicht mehr nach Linz zurück und war ab Herbst 1853 als Musikdir. der Theater in Stralsund und Rostock tätig. Ab 27. 6. 1856 mit der Schauspielerin Berte Lesueur verheiratet, verbrachte er seine letzten Lebensjahre anscheinend ohne feste berufliche Bindung in Hamburg.

W.: Hymne an den Unendlichen für achtstimmigen Chor und großes Orchester, 1841; Des Dt. Vaterland (Text von E. M. Arndt), Männerchor, 1844; Ouverture zu W. Shakespeare, King Lear, 1844; Festouverture, 1848; Variations brillantes sur un motiv favorit de l’opéra Marie par F. Hérold pour le pianoforte, op. 2; Magyaren Galopp für das Piano-Forte. Opern: Don Rodrigo Diaz de Vivar, der Cid, 1841, Die Gnomenbraut, 1844, zu beiden Text von C. J. Schmidt; Oswald v. Wolkenstein, uraufgeführt Linz 1856; Der Irre von San Domingo. Publ.: J. M. Kamersdorfer, in: Wr. allg. Musikztg. 1, 1841, S. 225 f.; Das dt. Sängerfest in Passau am 5., 6. und 7. 7. 1851. Ein Erinnerungsbl., 1851; Liederblüthen. Ein Buch lyr. Gedichte, 1851; Bilder aus dem Seelenleben. Novellen und Phantasiestücke, 1851; Gf. und Priester (Roman), 1857.
L.: Krackowizer; Wurzbach; Kosch, Das kath. Deutschland; K. Kerschbaum, Chronik der Liedertafel „Frohsinn“ in Linz, 1895; F. Brunner, Der Linzer Musikver. in den Jahren 1821–1901, 1901; H. Wimmer, Das Linzer Landestheater 1803–1958, 1958; J. Schmidt, Linzer Kunstchronik, Bd. 2–3, 1951–52.
(Wessely)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 25, 1972), S. 420
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