Mayer Erich August, Schriftsteller. * Wien, 23. 8. 1894; † Wien, 9. 4. 1945 (Selbstmord). Stud. an der Univ. Wien Geschichte, Geographie und Germanistik (1921 Dr. phil.), legte 1923 die Lehramtsprüfung ab und war dann in Wien VIII. und Wien VII. als Mittelschulprof. tätig. 1918 übernahm M. die Hauptschriftleitung der Kunst- und Kultur-Z. „Der getreue Eckart“. Seine Tätigkeit auf kulturpolit. Gebiet setzte er während des Zweiten Weltkrieges im „Wiener Verlag“ fort. M. erwies in allen Wirkungsbereichen eine durchaus positive Lebensauffassung. Das ihm eigene Verantwortungsbewußtsein in der Jugend- und Volksbildung machte M. schriftsteller. in gereifter Klarheit geltend. Die in seiner sudetendt. Herkunft begründete Neigung zu Erziehungs- und Bildungsproblemen bestätigte er in einer Stifter verwandten Art und in zeitnaher Form, ohne lehrhaft zu wirken. Er sah eth. Gewinn und Ausweitung der Welt- und Lebensanschauung seiner Leser als verpflichtenden Schaffensgrund an. In seinen Heimatromanen bekundete er tiefes Naturgefühl und Volksverbundenheit. Bildkräftig in der Sprache, deren Formen gleich volkstümlich wie gewählt waren, schilderte er in „Paulusmarkt 17“ Wien in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg und zeigte die Eignung des Hexameters für den Wr. Dialekt. Die niemals verstandeshaft konstruiert, sondern immanent-zielstrebig wirkende Handlung zeigt mit ihren klaren Höhepunkten hervorragendes und ansprechendes Erzähltalent. Die Zahl der Gesamtaufl. der Bücher M.s überstieg schon vor 1945 eine halbe Million und wurde nach Ende des Zweiten Weltkrieges noch um zahlreiche Neuaufl. vermehrt. Einige seiner Romane wurden in Fremdsprachen übers.