Mayr, Michael (1796-1870), Maler

Mayr Michael, Maler. * Wien, 6. 7. 1796 † Eisenstadt, 4. 10. 1870. Erlernte zunächst das Faßbinderhandwerk und war nach Ablegung der Präparandieprüfung zwei Jahre als Lehrer tätig. Er wurde dann Sänger am Theater an der Wien, wo er die Bekanntschaft der Dekorationsmaler de Pian und Gail machte, welche sein Interesse für die Malerei weckten. 1822 arbeitete er bereits im Atelier des k. Hoftheaters, dann in Eisenstadt, 1830 ging er mit Gail nach Olmütz, um das neuerbaute Theater einzurichten. 1831 kam er an das Leopoldstädter Theater. Lanner (s. d.), Johann Strauß Vater, Raimund u. a. zählten bald zu seinem Freundeskreis. Er malte die Dekorationen zu den beliebtesten Stücken jener Zeit, so auch zu Raimunds „Verschwender“, und dekorierte die glänzenden Garten- und Saalfeste von Lanner und Strauß. Nach dem Brand des Wr. Neustädter Theaters richtete er dieses 1836 neu ein. Als Carl (s. Bernbrunn) das Leopoldstädter Theater übernahm, übersiedelte M. nach Eisenstadt, wo sich bald ein Kreis von jungen Künstlern um ihn scharte, die er unterstützte und förderte.

W.: Skizzenbücher; Zeichnungen; Aquarelle.
L.: Tagebuch (1822–55), 5 Bde., Manuskript (Privatbesitz); Mitt. des burgenländ. Heimatschutzver. 1, 1927, S. 28 ff., 2, 1928, S. 54; Burgenländ. Jb. der Diözese Eisenstadt, 1970, S. 92; Müvészeti Lex., Bd. 3, 1967; Thieme–Becker; A. Bogati, Denkwürdige Personen aus dem Burgenland und Dt.-Westungarn, in: Burgenländ. Heimatbll., Jg. 7, 1938, S. 37 f.; Wurzbach; A. Csatkai, Raimund-Erinnerungen in Eisenstadt, in: Dt.-Ung. Heimatbll. 2, 1930, S. 56 ff.
(Semmelweis)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 25, 1972), S. 439
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