Marx, Friedrich (1830-1905), Schriftsteller und Offizier

Marx Friedrich, Schriftsteller und Offizier. * Steinfeld (Kärnten), 20. 9. 1830; † Oberdrauburg (Kärnten), 19. 6. 1905. Sohn eines Privatbeamten; 1849 Kadett, 1857 Oblt. im Gendarmeriergt. 1 in Wien, 1864 Hptm. Ab 1866 i. R. in Graz lebend, widmete er sich vor allem seinen literar. Neigungen. 1870–72 war er Vorsitzender des steiermärk. Schriftstellerver. 1877 reaktiviert, wurde er nach verschiedenen Verwendungen 1889 Kmdt. des steir.-kärntner. Landwehr IR 4 in Klagenfurt, 1890 Obst. 1892 trat er in den dauernden Ruhestand, den er in Graz und Oberdrauburg verbrachte. M., ein Freund Roseggers und Hamerlings (s. d.), der ihn zu den „norischen Poeten“ zählte, war wie die übrigen Vertreter der „Norischen Schule“, epigonal in seiner meist reflexiven Lyrik, seiner von versöhnlichem Optimismus getragenen Weltanschauung, seinen hist. Jambendramen und seinen erzählenden Dichtungen. Erwähnenswert ist M. auch als Übers. aus dem Engl. und Italien.

W.: Gemüt und Welt. Lyr. Dichtungen, 1862, 3. Aufl. 1877; Olympias (Trauerspiel), 1863; Jakobäa v. Bayern (Schauspiel), 1869; Bruno v. Kärnten (lyr.-ep.), 1875; Clarisse (Novelle), 1878; Die Frh. v. Teuffenbach in Stmk. (hist. Stud.), 1896; etc. Übers.: A. Poërio, Biographie und ausgewählte Gedichte, 1868; H. W. Longfellow, Ausgewählte Gedichte, 1868; A. de Gubernatis, Kg. Nal (dramat. Gedicht), 1870; etc.
L.: Jung-Kärnten, Jg. 1895, S. 449 ff.; Heimgarten, Bd. 19, 1895, Bd. 30, 1906, Bd. 34, 1910, Bd. 38, 1914; Österr. Rundschau, Bd. 5, 1906, S. 307 ff.; Z. des hist. Ver. für Stmk. 4, 1906, S. 1 ff.; Carinthia I, Jg. 97, 1907, S. 31 ff., Jg. 148, S. 660 f.; K. W. Gawalowski, F. M. Sein Leben und Dichten, 1907; I. v. Schellander, F. M. Lebensbll., 1910; Brümmer; Giebisch–Gugitz; Giebisch–Pichler–Vancsa; Nagl–Zeidler–Castle, Bd. 3, S. 443 f.; E. Nußbaumer, Geistiges Kärnten, 1956, S. 379 ff.; Wurzbach; Kosch, Das kath. Deutschland; Biograph. Jb., 1907, S. 213; B. Sorger-Sekora, Kärntens Anteil an der Moderne, phil. Diss.Wien, 1928; E. Gnad, Literar. Essays, 1895.
(E. Nußbaumer)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 27, 1974), S. 121
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