Materna, Rudolf (1883-1938), Feldmarschalleutnant

Materna Rudolf, General. * Arnau (Hostinné, Böhmen), 12. 1. 1883; † Wien, 28. 4. 1938. Absolv. die Inf.Kadettenschule in Prag, aus der er 1903 zum Feldjägerbaon. 25 ausgemustert wurde. 1904 Lt., besuchte M. 1908–11 die Kriegsschule und war dann bis 1914 in der Gen.Stabsabt. der 12. Inf.Truppendiv. in Krakau eingeteilt. 1914 Hptm. im Gen.Stab, bewährte sich M. nach verschiedenen Kriegseinteilungen von Juni 1916 bis Ende 1918 in der Befehlsgruppe des 10. Armeekmdo. an der Südwestfront, vor allem bei der Vorbereitung der Herbstoffensive von 1917. Nach dem Zusammenbruch zunächst beim Landesbefehlshaber in Wien als Leiter der Adjutantur in Verwendung, erhielt M. (1920 Mjr.) seine Einteilung beim Stadtkmdo. in Wien, 1923 beim 2. Brigadekmdo. in Wien, zu dessen Stabschef er 1926 ernannt wurde. Als solcher bewährte sich M. besonders während der Juli-Ereignisse des Jahres 1927, 1928 Obst. 1932 in das Bundesmin. für Heerwesen berufen, hatte er in der 1. Abt. die Angelegenheiten der Miliz zu bearb., ab Juni 1933 war er dann Stabschef des Heeresinspektors, 1933 GM. 1934 bei der Militär. Fachprüfungskomm., dann wieder im Heeresinspektorat tätig, wurde er 1935 zum Vorstand der Mobilisierungsabt. im Bundesmin. für Landesverteidigung ernannt. Hier erwarb sich M., der schon 1934 Vorarbeiten für eine eventuelle Änderung der Wehrform geleistet hatte, große Verdienste um die Organisation des Bundesheeres. 1935/36 bearb. er auch die Geschichte des Februar- und des Juliaufstandes 1934 hinsichtlich des Anteiles des Bundesheeres. Er trat 1937 aus Gesundheitsrücksichten als FML i. R.

W.: Prolog zur Enthüllung des Ehrenmals der im Weltkrieg gefallenen Generalstabsoff., in: Gedenkschrift zur Enthüllung des Ehrenmals . . ., in: Militärwiss. Mitt., Jg. 65, 1934. Novellen und Gedichte in Ztg. und Z. Manuskripte, KA Wien.
L.: ÖWZ vom 6. 5. 1938; Jb. der Wr. Ges., 1929; Wer ist Wer?; KA Wien.
(R. Egger)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 27, 1974), S. 139f.
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