Mauthner, Philipp von (1835-1887), Advokat

Mauthner Philipp von, Advokat. * Prag, 25. 12. 1835; † Wien, 28. 11. 1887. Bruder des Vorigen, des Lyrikers Josef M. (s. d.), des Ophthalmologen Ludwig M. (s. d.); stud. an der Univ. Wien Jus, 1859 Dr.jur., legte 1863 die Advokatursprüfung ab und wurde 1868 zum Advokaten ernannt. 1878–87 war er im Ausschuß der niederösterr. Advokatenkammer, ab 1887 als Präs. Stellvertreter. M. setzte sich vor allem für die Freiheit der Advokatur ein und trat vehement gegen die Wiedereinführung des numerus clausus (1869: 257 Advokaten, 1879: 649 Advokaten) auf. Zu Beginn seiner anwaltlichen Tätigkeit ein glänzender Verteidiger, widmetete er sich später ausschließlich Bank- und Bahnangelegenheiten. M. übte jahrelang unter schwierigsten Verhältnissen maßgebenden Einfluß in der Unionbank aus, der er lange als Verwaltungsrat angehörte, wirkte bei der komplizierten Aktion der Verstaatlichung der Westbahn mit, spielte bei den Verhandlungen bei Ablauf (Erneuerung) des Privilegs der Nordbahn eine wichtige Rolle und führte schwierige Verhandlungen mit der ung. Regierung wegen der Nordostbahn. Vielfach geehrt und ausgezeichnet, u. a. 1887 nob.

L.: Jurist. Bll., Jg. 16, 1887, S. 587 f.; Allg. Juristen-Ztg., Jg. 10, 1887, S. 409 f.
(D. Ströher)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 27, 1974), S. 163
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