Medek Rudolf, Schriftsteller. * Königgrätz (Hradec Králové, Böhmen), 8. 1. 1890; † Prag, 22. 8. 1940. Nach Absolv. der Lehrerbildungsanstalt in Königgrätz (1909) Lehrer in verschiedenen Orten im Königgrätzer Bez. Ab 1914 als Off. an der Ostfront, trat er 1916 als Freiwilliger in die tschechoslowak. Armee in Rußland ein, nahm an den Kämpfen teil und wurde mit verschiedenen organisator. Aufgaben beauftragt. 1919 unternahm er eine Informationsreise über Sibirien, China und Japan nach den USA und Frankreich, 1924 bereiste er Italien, 1925 Frankreich, 1927 die Balkanländer und die Türkei. 1920 Dir. des Mus. und des Archivs des tschechoslowak. Freiheitskampfes (später Pantheon der Befreiung) in Prag, ab 1931 im Range eines Gen. 1925 Mitgl. der Tschech. Akad. der Wiss. und Künste. Ab 1909 publ. er in führenden Z., vor allem in „Moderní revue“ (Moderne Revue) und in „Lumír“. M. war Lyriker, Prosaist und Dramatiker. Seine literar. Anfänge stehen unter dem Einfluß des Symbolismus. Den Inhalt der meisten seiner Werke, die gänzlich im Geiste des Nationalismus geschrieben wurden, bilden die Kriegserfahrungen. Der bekannteste Romanzyklus „Anabasis“ ist eine heroisierte Historie der Kämpfe der tschechoslowak. Legionen mit der Roten Armee; sein Drama „Plukovník Švec“ (Obst. Š.), die Tragödie des tschech. Soldaten, der den Konflikt zwischen der nationalen und kommunist. Orientierung seines Rgt. durch Selbstmord lösen will, rief heftige Polemiken hervor. M. verfaßte auch zahlreiche Reise- und Kinderbücher.