Meliš Emanuel Anton, Ps. Em. Zminský, Musikhistoriker. * Zminy b. Pardubitz (Zminné, Böhmen), 15. 10. 1831; † Prag-Wrschowitz, 27. 6. 1916. Sohn eines Müllers, Gatte der Folgenden; war kurze Zeit Postbeamter, widmete sich aber dann ganz der Musikgeschichte und hatte mit seiner ersten größeren Arbeit, „Jetziger Zustand der Musik in Böhmen“, viel Erfolg. 1858 gründete er die erste tschech. Musikztg. „Dalibor“, die viele bedeutende Abhh. brachte. M. rief zahlreiche neue Gesangver. ins Leben und gehörte zu den Gründern des Prager Gesangver. „Hlahol“, der sich um den tschech. Gesang sehr verdient machte. Für diese Ver. gab M. gem. mit Procházka in der Smlg. „Záboj“ vierstimmige Männerchöre heraus. Sein Artikel, „Der Zustand der Musik in Böhmen im 18. Jahrhundert“, basierte zwar weitgehend auf Dlabač’ Lex. und auf der Allg. Musikal. Ztg., Leipzig, 1800, brachte aber doch den Lesern tschech. Musiker der Vergangenheit wieder in Erinnerung. M. gehörte zu den ersten, die in Böhmen über russ. Musik schrieben. 1871–77 wirkte er als Sekretär des Gewerbever. in Böhmen. Ab 1878 lebte M. in Kleindorf b. Pardubitz. Er richtete dort eine Landwirtschaft ein und gründete 1887 die landwirtschaftliche Ztg. „Rozhled“ (Revue), die mehrere Jahre erschien. Später lebte er in Prag und beschäftigte sich wieder mit Musik.