Meran, Anna Maria Gfn. von; geb. Plochl (1804-1885), Private

Meran Anna Maria Gräfin von, geb. Plochl. * Bad Aussee (Stmk.), 6. 1. 1804; † ebenda, 4. 8. 1885. Älteste Tochter des Postmeisters von Aussee; betreute nach dem Tode ihrer Mutter den väterlichen Haushalt und ihre acht Geschwister. Die entscheidende Begegnung mit Erzh. Johann (s. d.) ereignete sich 1819 am Toplitzsee, im steir. Salzkammergut. K. Franz (s. d.) erteilte im April 1823 eine schriftliche Heiratserlaubnis, gab aber gleichzeitig seinem Bruder zu verstehen, daß er es wünsche, der Erzh. möge von sich aus auf die Ehe mit M. verzichten. 1823 übernahm M. den Haushalt des Erzh. in Vordernberg und 1824 den Brandhof. 1829 gestattete der K. die Eheschließung, 1834 wurde M. zur Freifrau v. Brandhof, 1850 zur Gfn. v. Meran erhoben. M. entfaltete eine rege caritative Tätigkeit und förderte u. a. tatkräftig in Graz den Bau eines Kinderspitals, welches 1844 (Klosterwiesg. 147 und 148) mit acht Betten offiziell eröffnet wurde. Sie bemühte sich weiter um die Vergrößerung des Spitals und 1877 wurde das neue Haus (Mozartg.), das bis 1969 als Kinderspital und Kinderklinik in Betrieb war, seiner Bestimmung übergeben. 1881 wurde auch die Kinderklinik der Univ. darin untergebracht. M.s einziger Sohn Franz (1839–91), 1844 Gf. v. M., quittierte 1862 den aktiven Militärdienst (Mjr. ad honores), um sich der Verwaltung seiner Güter und als Präs. des Kuratoriums des Joanneums der Pflege des kulturellen Erbes seines Vaters zu widmen.

L.: Tagespost (Graz) vom 3. 7. 1877; Wr. Ztg. vom 4. 8. 1885; Heimgarten, Bd. 8, 1884, S. 359 ff.; Über Land und Meer, 1909, S. 157 ff.; Steir. Berr., 1959, S. 54 ff.; Erzh. Johann v. Österr., Der Brandhofer und seine Hausfrau, 2. Aufl., hrsg. von A. Wokaun, 1959; Wurzbach; M. Macher, Das Anna-Kinderspital und der Kinderspitals-Ver. in Graz, 1873; vgl. auch L. bei Johann Erzh. v. Österr. Franz Gf. v. M.: Wr. Ztg. vom 15. 4. 1891; Gedenkbuch des Hist. Ver. für Stmk., in: Mitt. des Hist. Ver. für Stmk., Bd. 39, 1891, S. 159 ff.; Knauer; ADB 52.
(H. Parik)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 28, 1974), S. 226f.
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