Metzner, Karl (1880-1947), Pädagoge

Metzner Karl, Pädagoge. * Starkenbach (Jilemnice, Böhmen), 22. 12. 1880; † Rathsberg b. Erlangen (Bayern), 1947. Stud. an der Techn. Hochschule und an der Univ. Wien. 1904 Lehrer für Mathematik und darstellende Geometrie an der Oberrealschule in Leitmeritz, 1907 Prof. Geprägt von den idealist. Zügen des burschenschaftlichen Lebens, gründete er einen Schüler-Ruderver., leitete ab 1908 Ski-Winterlager in den Hinterrennerbauden des Riesengebirges und schuf 1912 das Fahrtenbl. „Burschen heraus“, in dem er zur Selbsterziehung aufrief. Er regte die Bildung von Wandervogelgruppen in dt. böhm. Städten an. 1919 stand M. an der Spitze der „Böhmerland-Bewegung“ als ihr erster Obmann. Im selben Jahr gründete er am Stadtrand von Leitmeritz eine „Jugendsiedlung“, welche er nach Studienreisen in europ. Länder zu einer Heimschule entwickelte. Von Th. Masaryk (s. d.) ermuntert, eröffnete er die „Freie Schulgemeinschaft in der Jugendsiedlung zu Leitmeritz“, die einzige Versuchsmittelschule (= Oberschule) in der Tschechoslowakei, das erste sudentendt. Landerziehungsheim, das später in Hammerstein b. Reichenberg einen Ableger hatte. Im Herbst 1938 löste das Berliner Schulmin. die Freien Schulgemeinden auf.

L.: Leitmeritzer Heimatbrief vom 15. 9. 1952; Th. Keil, Jugendbewegung und Junglehrerschaft, in: Die dt. Schule in den Sudetenländern, 1967, S. 347 ff.; W. Brosche, Die „Freien Schulgemeinden“ in Leitmeritz und Hammerstein, ebenda, 1967, S. 374 ff.; ders., Leitmeritz und das Böhm. Mittelgebirge, 1970, S. 510.
(J. Posner)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 28, 1974), S. 253
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