Michl, Leopold (1764-1843), Botaniker und Seelsorger

Michl Leopold, Botaniker und Seelsorger. * Salzburg-Nonntal, 29. 12. 1764; † Salzburg, 7. 4. 1843. Sohn eines Oberwaldmeisters; stud. kath. Theol. in Salzburg, 1788 Priesterweihe. Wirkte als Seelsorger in Zell a. See und Elixhausen, zuletzt als Pfarrer in Mauterndorf i. Lungau. Seine Mußestunden widmete M. ganz der Botanik, wobei seine Bedeutung in seiner Sammlertätigkeit lag. Vor allem sind es die seinen oft achtlos ges. und präparierten Herbarpflanzen beigegebenen handschriftlichen Notizen, die krit. Bemerkungen und genaue Standortangaben enthalten, welche für die Floristik des Landes Salzburg noch heute wertvoll sind. Befreundet mit Mielichhofer und Hoppe, publ. er seine Beobachtungen vor allem in Hoppes „Botanischem Taschenbuche“, z. Tl. auch in der „Botanischen Zeitung“. M. benannte und beschrieb auch eine vermeintlich neue Kratzdistelart, Cirsium praemorsum Michl, die sich aber als Bastard der Bachdistel und der Kohldistel (Cirsium × erucagineum DC.) erwies.

L.: Programm der Salzburger Unter-Realschule, 1856, S. 6; Wurzbach; Kosch, Das kath. Deutschland; Skizzen zu einer Naturhist. Topographie des Herzogthums Salzburg: Geschichte der botan. Forschungen in Salzburg, hrsg. von F. Storch, Bd. 1, 1857, S. 14.
(H. Riedl)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 28, 1974), S. 264
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