Mielichhofer, Alphons (1863-1929), Maler

Mielichhofer Alphons, Maler. * Klosterneuburg (NÖ), 27. 1. 1863; † Salzburg, 25. 1. 1929. Stud. in Paris, London und München machten ihn mit den bedeutendsten Kunstströmungen seiner Zeit bekannt. Er selbst wandte sich vor allem oriental. Themen zu und folgte damit einer Tradition, die in Österr. von Makart (s. d.), C. R. Huber (s. d.) und K. L. Müller vertreten wurde. Von dem kraftvollen Pathos dieser österr. Orientmalerei unterscheidet sich sein vor allem in Ägypten geschaffenes Werk durch eine fein abgestimmte farbige Wirkung, die allerdings manche mod. Züge trug und damit dem Zeitgeschmack entsprach. M. malte stimmungsvolle Erscheinungsbilder, meist kleinformatige Tempera- und Ölgemälde, die eine Buntheit der Farben vermeiden und durch kultivierte, aufeinander abgestimmte Farbtöne das eigenartige Licht und die Atmosphäre des Orients zu erfassen suchen. Spontane Impressionen werden durch eine Spachteltechnik effektvoll vorgetragen. M. bevorzugte meist bekannte Ansichten, wie Darstellungen der Sphinx, der Pyramiden, der Moscheen und Kalifengräber. Von seinem Interesse hist. Motiven gegenüber zeugen auch seine 41 farbigen Wiedergaben der Wandmalereien von Kusejr Amra in Arabien zu dem von der Wr. Akad. der Wiss. 1907 hrsg. gleichnamigen Werk. Ölbilder des Künstlers verwahrt u. a. die Österr. Galerie, das Niederösterr. Landesmus. und das Salzburger Landesmus. Carolino Augusteum. Er zeigte seine Werke im Österr. Kunstver. (1894) und im Wr. Künstlerhaus, dessen Mitgl. er ab 1894 war.

L.: Salzburger Volksbl. vom 13. 2. 1929; Z. für bildende Kunst, NF 18, 1907, S. 213, 215, 217 f.; Bénézit; Kosel; Das geistige Deutschland . . . 1, 1898; K. Höß, Fürst Johann II. v. Liechtenstein und die bildende Kunst, 1908.
(R. Feuchtmüller)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 28, 1974), S. 268f.
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