Mikuli, Karl von (1821-1897), Pianist und Komponist

Mikuli Karl von, Pianist und Komponist. * Czernowitz, 20. 10. 1821; † Lemberg, 21. 5. 1897. Sohn eines Kaufmannes; nach anfänglichem Med.Stud. in Wien ging er nach Paris, wo er 1844–47 Schüler Chopins und Rebers (Musiktheorie) war. 1849–57 wirkte er als Klavierlehrer in Czernowitz und wurde 1858 zum artist. Dir. des Galiz. Musikver. in Lemberg und zum Leiter des dortigen Konservatoriums berufen. 1888 trat er von diesem Posten zurück und wirkte nur noch als Privatlehrer. M., der als Pianist inner- und außerhalb Polens einen geachteten Namen hatte, ist für die Chopinforschung und -interpretation durch seine Ausgabe der Klavierwerke seines Lehrers, welcher er sein bei Chopins Unterricht verwendetes und von diesem mit Bemerkungen versehenes Exemplar zugrunde legte, von Bedeutung. Er vertonte Gedichte von Eichendorff, Uhland, Hofmann v. Fallersleben, Heine, Goethe, Geibel etc.

W.: Lieder; Chor-, Orchester- und Klaviermusik. Hrsg.: F. Chopin, Pianofortewerke, 18 Bde., 1879; rumän. Zigeunerweisen; französ. und poln. Volkslieder.
L.: Wr. Ztg. vom 8. 4. 1863; Czernowitzer allg. Ztg. vom 22. 10. 1921 und 3. 5. 1955; Neuland 15, 1962, n. 13; Z. Vancea, Der Chopin-Schüler C. M., ein Bindeglied zwischen rumän. und poln. Musikkultur, in: The Book of the First International Congress Devoted to the Works of F. Chopin Warszawa . . . 1960, 1963, S. 410 ff.; V. Cosma, Musicieni români (Rumän. Musiker), 1970; Abert; Die Musik in Geschichte und Gegenwart; Frank–Altmann; Grove; Muzička Enc.; J. Reiss, Enc. muzyczny 2, 1949; Reissmann; Riemann; Wurzbach; Wielka Enc. Powszechna PWN; Mitt. E. Beck, Magstadt (BRD).
(Th. Antonicek)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 28, 1974), S. 288
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>