Miller, Josef Georg (1778-1854), Glockengießer

Miller Josef Georg, Glockengießer. * Innsbruck-Hötting, 1778; † ebenda, 9. 12. 1854. Sohn des Glockengießers Simon Peter M.; Besitzer der berühmten Gußhütte Büchsenhausen, die von Gregor Löffler im 16. Jh. erbaut worden war. In scharfer Konkurrenz zur Fa. Graßmayr in Innsbruck-Wilten goß M. zahlreiche Glocken, z. B. für die Kirchen in Fulpmes (1801), St. Michael in Gnadenwald (1806/1807 und 1828), Niederau (1818), Axams (1818), Hall (1824), Kloster Fiecht b. Schwaz (1831) und Gossensass (1833). Von insgesamt 88 Glocken, die von M. bekannt sind, blieben nur die beiden Glocken von Kitzbühel (1834 und 1845) erhalten. 1842 erhielt er ein Privileg für eine verbesserte Feuerspritze. Mit M. starb die Gießerfamilie M. aus, zugleich endete der Glockenguß in Büchsenhausen.

L.: Innsbrucker Nachr. vom 11. 12. 1854; Der Sammler, 1907/08, S. 194; K. Fischnaler, Innsbrucker Chronik, Bd. 5, 1929, S. 155; A. Weissenbäck–J. Pfundner, Tönendes Erz, 1961, S. 537, 739; A. Jungwirth, Glockenkde. von Tirol, Manuskript, Tiroler Landesmus. Ferdinandeum, S. 312 f.; H. Schatz, Glockenkde. von Tirol, Manuskript, ebenda, S. 144.
(E. Egg)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 29, 1975), S. 303
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