Mniszek-Tchórznicki Aleksander, Jurist. * Cucułowce, Bez. Stryi (Cuculivci, Galizien), 23. 1. 1851; † Zakopane (Galizien), 8. 1. 1916. Sohn eines adeligen Gutspächters; stud. an der Univ. Lemberg Jus, 1872 Dr.jur. 1871 begann M. seine Beamtenlaufbahn. 1877 wurde er in das Sekretariat des Obersten Gerichtshofes nach Wien berufen. 1880 avancierte er zum stellvertretenden Ministerialsekretär, 1883 wurde er LGR in Lemberg, 1887 Präs. des Kreisgerichtes in Kolomea. 1890 wurde M. als Sektionschef und Referent für Angelegenheiten Galiziens und Lodomeriens in das Justizmin. nach Wien versetzt. 1891 wurde M. stellvertretender Präs., 1895 Präs. des Oberlandesgerichts in Lemberg. Bei den Grenzstreitigkeiten zwischen Ungarn und Galizien um das Meerauge in der Tatra (1902) zum Schiedsrichter gewählt, verteidigte er erfolgreich die Rechte Galiziens in einer umfangreichen, durch Urkunden ergänzten Untersuchung. 1911 i. R. M. erwarb sich um die Durchführung der neuen Zivilprozeßordnung in Galizien große Verdienste und wurde vielfach geehrt und ausgezeichnet, u. a. lebenslängliches Herrenhausmitgl., Geh.Rat, Vorsitzender der Musikges. in Lemberg, k. u. k. Kämmerer, als einziger Pole im Kuratorium des k. österr. Franz Joseph-Ordens (1898 Großkreuz), Ehrenbürger der Städte Sanok und Stara Sól etc. M., der bei Mikuli (s. d.) Klavierunterricht genommen hatte, wurde als Pianist von F. v. Liszt (s. d.) hoch geschätzt.