Moriggl, Simon (1817-1874), Priester, Lehrer und Publizist

Moriggl Simon, Priester, Schulmann und Publizist. * Burgeis, Vinschgau (Südtirol), 30. 10. 1817; † Innsbruck, 18. 10. 1874. 1843 zum Priester geweiht, war er bis 1850 in der Seelsorge und dann als Prof. für Latein und Griech. sowie für philosoph. Propädeutik am Staatsgymn. in Innsbruck tätig. 1870 wurde er aus dem Dienste entlassen, weil er als Vizepräs. des kath. Stammver. in Innsbruck die Staatsgrundgesetze von 1867 als mit dem Tiroler Landesrecht nicht vereinbar ansah und in diesem Sinn wirkte. M. wurde nach seiner Entlassung Beichtvater bei den Ursulinen in Innsbruck. Er organisierte das kath. Ver.Wesen in Tirol und war einer der eifrigsten Führer der konservativklerikalen, auf Wahrung der Glaubenseinheit in Tirol hinarbeitenden Partei. Für die von ihm 1861 begründeten „Tiroler Stimmen“ schrieb er viele Artikel.

W.: Monologium des Hl. Anselm v. Canterbury, in: Programm des Staatsgymn. Innsbruck, 1854; Biographie des jub. k. k. Gubernialrathes und Kammerprokurators Dr. J. Rapp, 1865; Lehr- und Klärbilder für Jedermann, 1868; Schattenbilder für Jedermann, 1868; Zeitbilder für Jedermann, 1868; Neue Lehr- und Klärbilder vom Verfasser der alten, 1869; Th. B. Paracelsus, 1869; zahlreiche Abhh. in Tiroler Stimmen, 1861 ff.
L.: Innsbrucker Tagbl. vom 19. 10. 1874; Bothe für Tirol und Vorarlberg vom 9. und 11. 11. 1869, 19. und 20. 10. 1874; Neue Tiroler Stimmen vom 30. 11. 1869, 21. 6. 1870, 19. 10. 1874; Kosch, Das kath. Deutschland; ADB; A. Pichler, Ges. Werke, Bd. 3, 1905, S. 23 f.; A. Bundsmann, Die Landeschefs von Tirol und Vorarlberg in der Zeit von 1815–1913, in: Schlern-Schriften 117, 1954, S. 97, 106; O. Stolz, Geschichte des Landes Tirol, Bd. 1, 1955, S. 656; P. V. Gasser, Erstes biograph. literar. Schriftsteller-Lex. von Tirol, Manuskript, Tiroler Landesmus. Ferdinandeum, Innsbruck, Tl. 2, S. 276.
(O. Gschließer)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 29, 1975), S. 373f.
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