Moro, Max von (1817-1899), Industrieller und Historiker

Moro Max von, Industrieller und Historiker. * Viktring (Kärnten), 18. 9. 1817; † ebenda, 11. 4. 1899. Sohn des Vorigen, Neffe der beiden Industriellen Eduard und Thomas v. M. (s. d.); stud. 1836–40 an der Univ. Wien Jus, war dann beim Stadt- und Landrecht und am k. k. Appellationsgericht in Klagenfurt, wo er mit Ankershofen (s. d.), dem ersten Dir. des Geschichtsver. für Kärnten, in eine entscheidende und folgenschwere Verbindung trat. Als sein Bruder Rudolf 1844 starb, mußte M. 1845 aus dem Staatsdienst ausscheiden und in die väterliche Tuchfabrik in Viktring eintreten. 1860 wurde er auf Wunsch Ankershofens dessen Nachfolger als Dir. des Geschichtsver. und erwarb sich als solcher (bis 1897) sowie als munifizenter Förderer große Verdienste um das Land Kärnten. Seiner Initiative ist u. a. die Erbauung des Museumsgebäudes (1878) in Klagenfurt durch die Kärntner Sparkasse, deren Vizepräs. er ab 1873 war, zu verdanken. M.s bes. Interesse galt den Ruinen, Burgen und Schlössern Kärntens, von denen er 198 Bll. von Pernhart zeichnen ließ, sowie den hist. Denkmälern, dem Fürstenstein und dem Herzogstuhl, die er als erster krit. behandelte, und den damit verbundenen Rechtsbräuchen, der „Kärntner Herzogseinsetzung“. 1857 wurde er zum Korrespondenten der k. k. Zentralkomm. für Kunst- und hist. Denkmale ernannt. Unter ihm wurde 1891 die Z. Carinthia in Carinthia I (hist.) und Carinthia II (naturwiss.) geteilt. Seine Tochter, Sophie v. M. (* Viktring, 8. 12. 1845; † ebenda, 20. 9. 1915), widmete sich als Schülerin Willroiders der Graphik.

W.: Der Fürstenstein in Karnburg und der Herzogstuhl am Zollfeld in Kärnten, in: Carinthia, Jg. 52, 1862; Burgen, Ortsanlagen und Typen von Bauernhäusern, in: Die Österr.-ung. Monarchie in Wort und Bild, Bd. Kärnten und Krain, 1891; Abhh. in Carinthia I und Mitt. der k. k. Central-Comm. für Kunst- und hist. Denkmale.
L.: Carinthia I, Jg. 89, 1899, S. 98 ff., Jg. 107, 1917, S. 86 f. (Sophie v. M., fälschlich * 1844); Wurzbach.
(G. Moro)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 29, 1975), S. 375
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