Moser, Josef (1779-1863), Pharmazeut und Chemiker

Moser Josef, Pharmazeut und Chemiker. * Wien-Liechtental, 7. 7. 1779; † Wien, 15. 6. 1863. Sohn eines Apothekers; nach Beendigung seiner Lehrjahre blieb er noch kurze Zeit als Gehilfe in der väterlichen Apotheke „Zum goldenen Löwen“ in Wien VIII. und bildete sich dann u. a. in Berlin (Klaproth), Erfurt (Trommsdorf), Jena, Leipzig, Halle, Heidelberg, in der Schweiz, in Italien und in Paris wiss. weiter. 1809 übernahm er die Apotheke seines Vaters. M., der sich um das Apothekenwesen Wiens bedeutende Verdienste erwarb, gründete bereits 1802 eine Pharmazeutisch-chemische Lesegesellschaft zur wiss. Weiterbildung der Apothekergehilfen. Die so entstandene Z.- und Büchersmlg. wurde 1814 in eine Gremial-Bibl. umgewandelt und entwickelte sich zur größten dt.sprachigen pharmazeut. Fachbibl. 1816 wurde M. zu einem der Gremialvorstände, 1825 zum Grundrichter der Vorstadt Josefstadt gewählt. M. war der erste, der in Wien ein öff. Lokal mit Gas beleuchtete (1816 führte er in seiner Apotheke die Gasbeleuchtung ein, wobei er das Gas vermutlich aus Erdharz herstellte) und chem. Zündpulver (Chlorsaures Kali) erzeugte.

W.: zahlreiche wiss. Arbeiten (Manuskripte).
L.: Pharmazeut. Post, Jg. 68, 1935, S. 408; Das Josefstädter Heimatmus., H. 27, 1966; Österr. Apotheker-Ztg., Jg. 26, 1972, S. 690 ff.; Wurzbach.
(O. Nowotny)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 30, 1975), S. 387
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