Müller, P. Gregor (Rudolf) (1842-1934), Historiker

Müller P. Gregor (Rudolf), O. Cist., Historiker. * Baden, Kt. Aargau (Schweiz), 24. 8. 1842; † Mehrerau (Vorarlberg), 2. 1. 1934. Trat 1861 in die Zisterzienserabtei Wettingen-Mehrerau (Bregenz) ein, 1862 einfache Profeß, stud. 1863–66 in Einsiedeln und Mehrerau kath. Theol.; 1865 feierliche Profeß, 1866 Priesterweihe. Lehrte dann an der Stiftsschule Mehrerau Dt. und Französ., war 1872–88 Klosterverwalter, 1888–95 Prior. M. begründete 1889 die Monatsz. „Cistercienser-Chronik“ und blieb deren Schriftleiter bis zu seinem Tode. M. gilt neben L. Janauschek (s. d.) als der führende Ordenshistoriker vom Ende des 19. Jh. bis in die erste Hälfte des 20. Jh. Obwohl Autodidakt, arbeitete er sich ausgezeichnet in die Geschichte des Zisterzienserordens ein. Seine zahlreichen Veröff. in der „Cistercienser-Chronik“ zeugen von solider Kenntnis der Quellen und Literatur, sind gründlich, klar und krit. Sie behandeln vorwiegend die Anfänge des Ordens und seine Traditionen sowie die Lebensbilder führender Persönlichkeiten aus dem Orden. Von bleibendem Werte sind seine „Studien über das Generalkapitel“, welche fast 400 S. umfassen. Durch die zahlreichen Mitt. aus dem Gegenwartsgeschehen der Zisterzienserklöster übte er einen nicht zu unterschätzenden Einfluß auf das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb des Ordens aus.

W.: Stud. über das Generalkapitel, in: Cistercienser-Chronik, Jg. 12–20, 1900–08; Vom Cistercienserorden, ebenda, Jg. 37–39, 1925–27, selbständig 1927; etc. Hrsg.: Cistercienser-Chronik, Jg. 1 ff., 1889 ff.
L.: Cistercienser-Chronik, Jg. 46, 1934, S. 35 ff.; Stud. und Mitt. zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige, Bd. 52, 1934, S. 21 f.
(K. Spahr)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 30, 1975), S. 416
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