Nadler, Gustav Adolf (1834-1912), Schriftsteller und Schauspieler

Nadler Gustav Adolf, Schauspieler und Schriftsteller. * Czernowitz, 22. 3. 1834; † Passau (Bayern), 19. 10. 1912. Stud. ab 1853 an der Univ. Wien Med.; 1855 wandte er sich der Technik und anschließend der Beamtenlaufbahn zu. 1858 erwarb er das Katastral-Beamtendekret. 1859 ging N. zum Theater und wurde Schauspieler und Regisseur in Prag. Ab 1877 war er am Theater in Pilsen tätig und ab 1886 in Passau, wo er, nach kurzer Gastspielzeit in Straßburg, verblieb. 1895 wurde er dort Oberregisseur. Ab 1897 wirkte N. als freier Schriftsteller. Seine frühen lyr. Dichtungen waren heimatverbunden und erschienen tw. auch in Z. und Anthol. der Bukowina. N.s späteres literar. Schaffen stand nahezu ausschließlich im Dienst der Bühne. Seine zügig geschriebenen Theaterstücke waren auch ohne tiefere Problematik bühnenwirksam.

W.: Maiblüten (Gedichte), 1858; Sprachlehre der Ehe (Humoreske), 1881; Sancta Veritas (ep. Dichtung), 1897; Das Midasfest (Humoreske), 1908; Gedichte, in: Buchenbll., Dichtungen aus der Bukowina, hrsg. von W. Capilleri, 1864. Dramen: Hans Narr oder Pastor und Schauspieler, 1864; Im Boudoir der Pompadour, 1873; Beethoven in der Heimat, 1873; Ein Ukas Pauls I., 1873; Der Grobian, 1880; Dt. Ehr und Wehr, o. J.; Stephan Lasontzky, o. J.; Im Lande der Philister, o. J.; etc.
L.: Brümmer; Giebisch–Gugitz; Kosch; Kosch, Theaterlex.; Kürschner, 1889–1911, 1936; Nagl–Zeidler–Castle, Bd. 3, S. 538 f., 542, 544.
(V. Hanus)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 31, 1976), S. 16
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