Nagel, Robert Siegfried (1875-1945), Schriftsteller

Nagel Robert Siegfried, Schriftsteller. * Wien, 28. 9. 1875; † Wien, 23. 1. 1945. Stud. an der Univ. Wien Germanistik, 1898 Dr. phil. Nach seiner Lehramtsprüfung (1900) aus dt. Sprache und klass. Philol. wirkte er ab 1900 als Gymnasialprof. in Pola, Steyr und Wien. Schon 1896 gründete N. mit Freunden den Theaterver. Jugend, in dem die moderne dramat. Dichtung seiner Zeit aufgeführt oder vorgelesen wurde. In Pola widmete er sich nebenberuflich literarhist. Arbeiten, in Steyr gab er die Z. „Widerhall“ heraus. Ab 1916 war N. als freier Schriftsteller tätig. Für seine vielgelesenen, zumeist auf konventionellen Stoffen aufgebauten Romane kamen ihm psycholog. Erfahrungen menschlicher Not und Schwäche zugute.

W.: Drollige Geschichten, 1899, 2. Aufl.: Mitternacht, 1905. Dramen: Das Narrenhaus (Lustspiel), 1906; Der neue Mensch, 1911; Vater Engelbert (Volksstück), 1918; Lassalle und Helene (Volksstück), 1922; Raub im Postamt (Volksstück), 1931. Romane: Die Stadt der Lieder, 1909; Immer ist Sonntag, 1917; Myrmex, 1921, 5. Aufl. 1922; Die roten Pfähle, 1924; Das ewige Dunkel, 1926; Sofie Löwenthal, 1927; Schauigels Schwiegersöhne, 1930; Das Geheimnis des Chinesen, 1931; Eine Ballnacht, 1932; Mit dem Teufel im Bunde, 1932; Afra wird Kgn., 1933; Emerich tut nicht mehr mit, 1934; Frl. Anna, 1934; etc. Literarhist. und okkultist. Veröff. und Übers., u. a. von Werken Strindbergs.
L.: Brümmer; Giebisch–Gugitz; Kosch; Kosch, Theaterlex.; Kürschner, 1911–32; Kosel; Kürschner, Gel. Kal., 1932; Wininger; Wer ist Wer?
(V. Hanus)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 31, 1976), S. 18f.
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