Nagnzaun, Albert (Georg) (1777-1856), Abt

Nagnzaun Albert (Georg), OSB, Abt. * Salzburg, 14. 11. 1777; † Salzburg, 29. 9. 1856. Sohn eines Kanoniers, Bruder des Folgenden; trat 1795 in das Benediktinerstift St. Peter in Salzburg ein, 1798 feierliche Profeß, nach theolog. Stud. an der Univ. Salzburg 1801 Priesterweihe. 1804–06 stud. N. in Rom oriental. Sprachen und Exegese des Alten Bundes. 1808 Dr. theol. und Dr. phil., ab 1808 suppl. er für J. Hofer (s. d.) an der Univ. Salzburg Bibelwiss. Nach Aufhebung der Univ. (1810) wirkte er als Seelsorger in der dem Stifte gehörigen Pfarre in Wien-Dornbach, 1816 Pfarrer. 1818 wurde N. zum Abt des Stiftes St. Peter gewählt. In wirtschaftlich schwierigster Zeit ordnete N. die zerrütteten Finanzen, errichtete neue Pfarrhöfe und Schulen, ließ zahlreiche Gebäude restaurieren und erwarb, wiss. ungemein interessiert, verschiedene große Smlg. 1824 wurde stiftungsgemäß der Wallfahrtsort Maria Plain b. Salzburg übernommen. Unter N.s Führung erhielt das Stift seine biedermeierliche Prägung.

W.: Über die Bekehrungsgeschichte des Hl. Apostels Paulus, in: Salzburger Gelehrten-Unterhaltungen, H. 2, 1812; Über den Einfluß böser Geister auf die Menschen, ebenda, H. 3, 1812; Repertorium des Stiftsarchivs, 5 Bde., Tagebücher, beides Manuskripte, Stiftsarchiv St. Peter, Salzburg.
L.: Neue Salzburger Ztg. vom 30. 9. 1856; Salzburger Ztg., 1872, n. 137; P. Lindner, Profeßbuch der Benediktiner-Abtei St. Peter in Salzburg, 1906, n. 378; Scriptores OSB; Kosch, Das kath. Deutschland; Wurzbach.
(K. F. Hermann)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 31, 1976), S. 21
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>