Nesselthaler, Andreas (1746-1821), Maler

Nesselthaler Andreas, Maler. * Langisarhofen (Niederbayern), 1746; † Salzburg, 24. 9. 1821. Sohn eines Uhrmachers, der die Malerei als Handwerk betrieb; stud. ab 1772 an der Wr. Akad. der bildenden Künste Malerei bei Maulpertsch, 1779–82 wirkte er als Gehilfe von Unterberger in Rom, unter Füger (s. d.) war er 1782–84 an der Gestaltung der kgl. Villa in Caserta beteiligt und lieferte Landschaftsmotive aus Wien und Umgebung. N. erlernte die wiederentdeckte enkaust. Malerei. 1789 trat er in den Dienst des Salzburger Fürsterzbischofs H. Gf. Colloredo, für den er in drei Jahren 56 Bilder in enkaust. Technik schuf. 1794 übernahm der Erzbischof N. in den Hofdienst und erlaubte ihm, auch für andere Auftraggeber zu arbeiten. Nach 1803 arbeitete er für den Kurfürsten Ferdinand und dessen Hofstaat. Berühmtheit erlangte N. durch die „Sammlung der schönsten Prospecte des Landes“ und durch seine Transparentbilder.

W.: Fresken, kgl. Villa Caserta, gem. mit H. F. Füger; Die aldobrandin. Hochzeit; Alexander und Roxane; Amor und Psyche in einer Landschaft; Hermanns Bund gegen die Römer; Röm. Gesandtschaft, die von den Alemannen Frieden erkauft; Christi Geburt, Hochaltarbild, Pfarrkirche, Hallein; Der engl. Gruß, Hochaltarbild, Pfarrkirche, Grödig; Transparentbilder für Schirme, Lampen etc.; Porträts; etc. Publ.: Smlg. der schönsten Prospecte des Landes, 28 Bll., 1791–95.
L.: Mitt. der Ges. für Salzburger Landeskde. 17, 1877, S. 209 ff.; B. Pillwein, Biograph. Schilderungen oder Lex. Salzburg . . . . Künstler, 1821; M. Silber, Notizen zu Salzburger Künstlern, in: Salzburger Museumsbll. 15, 1935, n. 6; Nagler; Thieme–Becker; Wurzbach; Kosch, Das kath. Deutschland; Österr. Kunsttopographie, Bd. 16: Die Kunstsmlg. der Stadt Salzburg, bearb. von H. Tietze, 1919, S. 145; M. Mayer, Der Tiroler Anteil des Erzbistums Salzburg, 1936, S. 36; F. Fuhrmann, Salzburg in alten Ansichten, 1963, S. 359, Katalog, n. 86 f.
(F. Pagitz)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 31, 1976), S. 72
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