Netolitzky, Julius (1841-1912), Militärarzt

Netolitzky Julius, Militärarzt. * Senftenberg (Žamberk, Böhmen), 24. 8. 1841; † Brünn, 7. 5. 1912. Neffe des Sanitätsfachmannes August N. (s. d.), Vetter des Vorigen; stud. an der Med. chirurg. Josephs-Akad. in Wien Med. und Chirurgie; 1865 Dr. med., trat N. als Oberarzt in das k. k. Heer ein. Nach einer kurzen Verwendung beim Garnisonsspital n. 2 in Prag machte er den Feldzug gegen Preußen beim 4. Baon. des IR 35 (in Josefstadt) mit. 1869–71 besuchte N. den Operationskurs an der Med. chirurg. Josephs-Akad. Während des dt.-französ. Krieges arbeitete er zunächst in einem dt. Feldlazarett in Baden, dann gem. mit anderen österr. Ärzten, wie Mundy (s. d.), in dem französ. Verwundetenspital im Park von St. Cloud b. Paris. 1871 Rgt.- Arzt im IR 38. 1878 nahm er als Chefarzt der Inf.Div. Sanitätsanstalt n. 4 an dem Okkupationsfeldzug in Bosnien teil, 1879 kam er als Rgt.Chefarzt zum IR 54 nach Brünn, wo er in den beiden folgenden Jahrzehnten wirkte. 1894 Oberstabsarzt; 1896–99 führte er das Kmdo. des Garnisonsspitals n. 5 in Brünn, 1899 Sanitätschef des 3. Korps in Graz. 1900 trat N. als Gen.Stabsarzt ad honores i. R.

W.: Ber. über das französ. Barackenlazarett für Verwundete im Parke von St. Cloud im Jahre 1871, gem. mit A. v. Fillenbaum u. a., 1872.
L.: Die Vedette (Beilage zum Fremden-Bl.) vom 11. 5. 1912; S. Kirchenberger, Lebensbilder hervorragender österr.-ung. Militär- und Marineärzte, in: Militärärztliche Publ. 150, 1913, S. 141 f.; KA Wien.
(R. Egger)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 31, 1976), S. 77
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