Neufeld Eugen, Schauspieler. * Goeding (Hodonín, Mähren), 6. 12. 1882; † Wien, 18. 10. 1950. Begann seine schauspieler. Laufbahn in Wien unter der Dion. von J. Jarno (s. d.) am Josefstädter Theater, wohin ihm später auch sein Bruder Max N. († 1967) folgte. Man wurde auf die beiden Brüder aufmerksam und die Wr. Kunstfilm Ges. m. b. H. engagierte sie 1913 für den Film „Unter falscher Flagge“, der in Triest gedreht wurde und ein Drama um zwei einander ähnliche Männer zeigte. Die Premiere fand 1914 in Wien statt. Auch der nächste Film (Wr. Kunstfilm), „Der Pfarrer von Kirchfeld“ (1914), vereinte die Brüder wieder bei der Arbeit. N. arbeitete sein ganzes Leben im Schatten seines beliebteren Bruders Max, der ihn in den meisten seiner Filme, die er als Regisseur betreute, als Schauspieler einsetzte. 1919 spielte N. in dem Film „Mayerling“ den Kronprinzen Rudolf. Aus polit. Motiven wurde der Streifen verboten und erst 1925 in veränderter Form aufgeführt. In den 20er Jahren war N. im österr. Film auch unter anderen Regisseuren, wie Hanus, Ehmann, Wiene, Löwenstein, Kertesz, Cziffra, Breslauer, Deutsch-German, L. Kolm, Fleck, Steinhoff und Wohlmuth, ein beliebter Darsteller. Er spielte auch in Berlin und München Theater und wirkte in Filmen mit. Nach 1945 war er noch in den Filmen „Wiener Melodien“ (1947) sowie „Anni“ (1948) und „Liebling der Welt“ (1949), in beiden unter der Regie seines Bruders Max, tätig. In seinen letzten Lebensjahren war er wieder am Josefstädter Theater in Wien engagiert.