Niemetschek (Niemeczek, Němeček), Franz (1766-1849), Musikschriftsteller und Pädagoge

Niemetschek (Niemeczek, Němeček) Franz, Musikschriftsteller und Pädagoge. * Sadska (Sadská, Böhmen), 27. 7. 1766; † Wien, 19. 3. 1849. Stud. bis 1782 Phil. an der Univ. Prag. 1787 wurde er Gymnasialprof. in Pilsen, 1792 in Prag. 1800 Dr. phil.; 1802 Prof. der Phil., 1811 auch Prof. der Pädagogik an der Univ. Prag. Daneben war er auch Dir. des Taubstummeninst., Bücherzensor und Literaturkritiker. Nach seiner Pensionierung aus Gesundheitsgründen zog er 1820 zu seiner Tochter nach Wien. N. lernte 1787 in Prag den von ihm verehrten Mozart kennen und schloß mit ihm Freundschaft; nach Mozarts Tod wurde ihm die Erziehung von dessen beiden Söhnen anvertraut. Seine Mozart-Biographie hat bis heute ihren Quellenwert behalten.

W.: Auszüge aus der Geschichte der Wiss. und des Geschmacks in Böhmen, 1794; Leben des k. k. Capellmeisters W. G. Mozart nach Original-Quellen, 1798, 2. Aufl. 1808, Faksimile der 1. Aufl., hrsg. von E. Rychnowsky, 1905, Neuausg. in verschiedenen Sprachen.
L.: W. Hitzig, Briefe F. X. N.s und der Marianne Mozart an Breitkopf & Härtel, in: Der Bär, Jb. von Breitkopf & Härtel, 1928, S. 101 ff.; Černušák–Štědroň–Nováček; Die Musik in Geschichte und Gegenwart; Wurzbach (Niemtschek).
(Th. Antonicek)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 32, 1976), S. 123
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