Nowak Karl Friedrich, Journalist. * Wien, 1. 1. 1882; † Berlin, 17. 12. 1932. Kaufmannssohn; stud. 1900–03 an der Univ. Wien Jus, wurde jedoch bald Kunstberichterstatter verschiedener Ztg. in Wien, dann in Berlin. Für N.s Lebensweg entscheidend wurde die Einteilung als Kriegsberichterstatter im österr.-ung. Kriegspressequartier 1914–18. Dabei gelang es ihm, insbes. nach 1916, Zutritt zu FM Conrad (s. d.) zu erlangen und durch diesen an andere maßgebende Persönlichkeiten der Kriegführung und Diplomatie heranzukommen. So konnte N. nach Kriegsende als erster mit direkten Informationen über die Kriegführung der Mittelmächte an die Öffentlichkeit treten, was durch die Überbetonung von Conrads Voraussicht zu langanhaltenden publizist. Auseinandersetzungen führte. Durch seine Verbindungen vermochte N., für den von ihm aufgebauten Verlag für Kulturpolitik die Memoiren von Militärs, Diplomaten und Politikern Deutschlands und Ostmitteleuropas zu erlangen, die Abfassung derartiger Werke anzuregen oder solche zu bearb. (Erinnerungen von M. Károlyi, W. Böhm, O. Jaszi, M. Hoffmann, D. Haig, H. Asquith u. a., Betrachtungen Wilhelms II.). Wesentlich beifälliger wurden N.s spätere selbständige Werke aufgenommen, insbes. als ihm Exk. Wilhelm II. Einsicht in Archivmaterial und Unterredungen gewährte. Doch konnte er weder das geplante größere Werk über das Dt. Reich nach 1870 vollenden, noch die Bearb. der Korrespondenz FM Conrads abschließen. Mit unleugbarer schriftsteller. Begabung, journalist. Fleiß, Spürsinn und Zähigkeit hatte N. mit großangelegten Reportagen begonnen und sich später zu historisierenden oder hist. Darstellungen aufgeschwungen. Sie besitzen bis heute Quellenwert und haben ihren Platz in der Geschichte des Journalismus.