Oberlercher Paul Gabriel, Geoplast. * St. Peter i. Holz (Kärnten), 6. 1. 1859; † Klagenfurt, 11. 2. 1915. Sohn eines Lehrers und Mesners; stud. bis 1881 an der Lehrerbildungsanstalt in Klagenfurt und unterrichtete dann in Trebesing und Gmünd im Liesertal. Sein schon während der Schulzeit erkanntes Talent für die Landschaftszeichnung kam immer mehr zum Durchbruch. 1885 schnitt er mit einem Messer aus einem Gipsblock sein erstes Relief, das des Liesertales. Unter steter Weiterentwicklung seiner Arbeitstechniken schuf O. in den nächsten Jahren weitere Reliefs, denen er bereits eigene zeichner. Landschaftsaufnahmen zugrunde legte, wobei er einen selbstkonstruierten Theodoliten verwendete. Das 1889 entstandene Ankogel-Hochalmrelief verschaffte ihm allg. Anerkennung. Sein Hauptwerk ist zweifellos das im Maßstab 1:2000 ausgeführte, 7 × 3,5 m große Relief des Großglockners und dessen Umgebung, an dem er von 1890–94 arbeitete; wegen der Unzulänglichkeit der vorhandenen Landkarten führte er selbst umfangreiche Vermessungsarbeiten im Gelände durch (dabei u. a. fünf Besteigungen des Glocknergipfels). In den folgenden Jahren stellte O. auch Gebiete in- und außerhalb Europas lediglich auf der Grundlage von Karten und Ansichten dar. Im Auftrag des Kriegsmin. schuf er auch einige Schlachtenreliefs. Von vielen seiner Reliefs wurden Kopien für Univ. und Mus. hergestellt, von seinem 1893/94 entstandenen Schulrelief von Kärnten allein mehr als 100 Abgüsse. O.s Name ist u. a. in der 3051 m hohen Oberlercherspitze, einem Gipfel der Ankogelgruppe, unsterblich geworden. Sein Lebenswerk umfaßt neben zahlreichen Ansichten und Panoramen an die 40 Reliefs, von denen die meisten (u. a. das große Glocknerrelief) im Kärntner Landesmus. in Klagenfurt verwahrt werden.